Interview mit Max und Jakob vom Podcast "Beste Freundinnen"

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Männer-Sprechstunde

Foto: Beste Freundinnen

Interview mit Max und Jakob vom Podcast "Beste Freundinnen"

Woran zerbrechen Beziehungen? Gibt es den perfekten Sex? Und was sollte man beim Dating an der Uni beachten? Diesen und anderen Fragen gehen Max und Jakob in ihrem Podcast „Beste Freundinnen nach.

Wie entstand euer Podcast?

Max: Wir haben immer schon gern über Gefühle gesprochen. Irgendwann dachten wir: Lass uns reden, als würde keiner zuhören, und das einfach mal aufzeichnen. Ich finde, es ist sehr wichtig, sich ausdrücken. Was in einem vorgeht, was man sich wünscht. Es ist zwar ein Klischee, aber Männer tun sich damit wohl ein bisschen schwerer.

Jakob: Vielleicht schaffen wir es ja, dass der ein oder andere Mann sagt: „So nackig wie die beiden sich da machen – das kann ich schon lange!“

Beste Freundinnen und beste Freunde: Was denkt ihr, worin unterscheiden die sich in der Art der Kommunikation über zum Beispiel Liebe und Sex?

Max: Wenn Frauen über ein Sexdate reden, dann gehen sie auch auf die Details ein: Was hatte der für einen Penis? Was war komisch dabei? Wie lange hat er durchgehalten? Bei Männern ist es so: „Habt ihr miteinander geschlafen?“ – „Ja.“ – „Ok, cool.“ – „Bis dann.“

Jakob: Wobei ich glaube, wenn echte Freunde sprechen, wird da auch kein Blatt vor den Mund genommen. Für mich ist es jedenfalls eher befremdlich, wenn man sich nur über Oberflächliches unterhält.

Max: Die Entstehungsgeschichten von Männer- und Frauenfreundschaften sind oft anders, denke ich. Die meisten Frauenfreundschaften, so jedenfalls mein Eindruck, entstehen über gute Gespräche. Die meisten Männerfreundschaften hingegen entwickeln sich über Aktivität. Das heißt, dass man in irgendeiner Form im selben Verein ist, einen Sport, ein Hobby oder ein Interesse teilt und dadurch ins Reden kommt. Aber es ist ein Rahmen, bei dem man erstmal gar nicht gezwungen ist zu reden. Ich kenne nur wenige Männer, die sich zum Quatschen treffen.

Ihr sprecht ganz offen über Liebe und Sex. Gab es da auch schon mal kritische Stimmen?

Jakob: Zu Beginn hatten wir sehr starken Gegenwind von Frauen, die sich empört haben, wie wir miteinander und über Frauen reden. Aber ich glaube, die, die dabeigeblieben sind, haben verstanden, dass wir viel mit Klischees spielen. Trotzdem gibt es immer wieder Kommentare, die nicht so positiv sind, aber oft auch einen berechtigten Nerv treffen.

Max: Vieles, worüber wir uns früher nie Gedanken gemacht haben, verstehen wir inzwischen. Warum Frauen gewisse Dinge als Angriff sehen. Aber es gibt auch Frauen, die sehen einfach alles als Angriff. Schon, wenn man sie nur kurz anguckt. Da denke ich: Die muss erstmal an sich selbst schrauben oder einfach nicht auf die Straße gehen.

Wer Max und wer Jakob ist, ist geheim. Denn die beiden Podacaster aka "Beste Freundinnen" bleiben lieber anonym.

Wer Max und wer Jakob ist, ist geheim. Denn die beiden Podacaster aka "Beste Freundinnen" bleiben lieber anonym.

Wie findet ihr denn die Themen, über die ihr sprecht?

Max: Das ist sehr divers. Eigentlich gründe sich diese auf Sachen, mit denen wir in unserem Alltag konfrontiert werden. Also wenn es um bei uns privat um Trennung geht, dann geht es auch im Podcast um Trennung. Oder wenn es um ein Comeback geht, dann geht es auch im Podcast darum. Mittlerweile kreieren wir aber auch ganz viele Geschichten aus den Themen, die wir von Hörern bekommen.

Wie waren denn eure Erfahrungen mit Liebe und Sex während der Unizeit?

Jakob: Ich dachte, das wäre wie in US-Filmen über die Collegezeit. Mit vielen Partys und leichtem Leben. Aber schnell habe ich gemerkt, dass das eigentlich wie ein großer Klassenverband ist und man sich ganz genau überlegen sollte, mit wem man was anfängt.

Max: Ich habe auch studiert, aber nie abgeschlossen. Ich war eher derjenige, der nach Frauen Ausschau gehalten und sich nicht auf das Studium konzentriert hat. Deswegen ist das Ganze wohl auch gescheitert. In meinem Klassenverband bin ich mit mehreren Frauen zusammen gewesen, was für eine Menge Probleme gesorgt hat. Viele Geschichten haben es auch in den Podcast geschafft.

Wie lernt man denn an der Uni jemanden kennen?

Jakob: Am besten da, wo es keine festen Plätze gibt: in der Mensa, in der Vorlesung. Dort kann man die Nähe des anderen suchen. Perfekt sind auch Seminare, in denen man gemeinsam Referate anfertigen muss. Und natürlich die gute alte Studentenparty. Da entwickeln sich manchmal Sachen, die man vorher nicht für möglich gehalten hätte.

Max: Was man aber vermeiden sollte: Auf Biegen und Brechen bei jemandem landen zu wollen, mit dem man ein Seminar belegt. Denn wenn es nichts wird, sitzt man mit dem oder der noch ein halbes Jahr an einer Projektarbeit. Dann war man schön blöd.