Master machen ja oder nein?
Was spricht dafür, was dagegen? In welchen Studienfächern sollte man Master machen, wer kann sich in aber vielleicht auch sparen? Wie sieht es später mit Gehaltsunterschieden und Aufstiegschancen aus? Wir haben Pro und Contra für euch unter die Lupe genommen!
Pro: das höhere Einstiegsgehalt
Für den häufig proklamierten immensen Gehaltsunterschied gibt es ganz allgemein erstmal drei Gründe: Masterabsolventen wissen mehr, besitzen größere Fachkenntnisse und verfügen häufig über erste Berufserfahrung.
Höherer Wissensstand: Das Bachelor-Studium ist auf die Vermittlung von Grundlagenkenntnissen ausgerichtet, damit ein gesamtheitlicher Überblick über ein Thema erlangt wird. Erst im Master wählst du eine konkrete Spezialisierung aus und erweiterst damit deinen Wissensstand über die Basics hinaus.
Größere Fachkompetenz: Auch die Dauer des Studiums kann auf die Höhe des Gehalts positiven Einfluss haben. Unternehmen stellen zwar bevorzugt junge Bewerber ein, da diese den Ruf haben, ehrgeizig und flexibel zu sein, legen jedoch gleichzeitig Wert auf Berufserfahrungen, zum Beispiel Praktika, und eine fundierte Ausbildung. Und genau dies erhälst du überlicherweise mit einem Masterstudium, schließlich investierst du zwei Jahre mehr in eine akademische Ausbildung und verzichtest zugunsten deiner Fachkompetenz auf ein schnelles Gehalt. Das kommt bei Arbeitgebern gut an und kann entsprechend vergütungstechnisch belohnt werden.
Mehr Berufserfahrung: Ein Bachelorabsolvent ist im jüngsten Fall 21 Jahe alt und verfügt abgesehen vielleicht von einem Pflichtpraktika in den Semesterferien über wenig bis gar keine Berufserfahrung. Das Studium ist in den meisten Fällen stark durchgeplant und bietet kaum Freiraum für anderweitige Praktika oder Skill-Erweiterung. Nach dem Bachelor-Abschluss lässt sich die Zeit bis zum Beginn des Masters gut zur Orientierung und Lebenslauferweiterung. Aufgrund der längeren Studienzeit haben die Studenten auch mehr Zeit, Praxiserfahrungen zu sammeln. Weiterbildende Masterstudiengänge setzen ein gewisses Maß an Berufserfahrung, in der Regel mindestens ein Jahr, sogar voraus und Praktika sind viel essentieller und werden meistens auch nachhaltiger gefördert.
Contra: Auch mit Bachelor ist ein gutes Einstiegsgehalt möglich
Fest steht, dass ein Absolvent mit einem Master-Grad in derselben Position ein höheres Einstiegsgehalt verdient als derjenige, der über einen Bachelor-Grad verfügt. Tendenziell lässt sich sagen, dass diejenigen mit einem Master-Abschluss rund 16% mehr verdienen.
Trotzdem lässt sich keine absolute Antwort auf die Frage, wer mehr verdienen wird, geben. Denn zum einen gibt es Branchenunterschiede – so verdienen Masterabsolventen in Finanz-und Rechnungswesen, Ingenieurwesen, Marketing etc. oft ein höheres Einstiegsgehalt.
Die Größe des jeweiligen Unternehmens spielt jedoch auch eine wesentliche Rolle. Bachelorabsolventen in einem größeren Unternehmen können mehr verdienen, als Masterabsolventen in einem kleineren. Auch kannst du nach dem Bachelor-Abschluss direkt arbeiten, was dein Gehalt wieder anpasst, während du mit einem Master-Abschluss noch zwei Jahre warten musst.Im Vergleich der einzelnen Branchen fällt zudem auf, dass beispielsweise ein Master-Absolvent in einer Position in der Medienbranche im Schnitt deutlich weniger verdient, als ein Bachelor-Absolvent, der einen Job in der Chemie-Branche gefunden hat. Liegt der Fokus also auf der Gehaltsfrage, so ist nicht nur der akademische Grad ausschlaggebend für die Höhe des Verdienstes, sondern auch die Branchenwahl und Funktion im Unternehmen.
Welche Studiengänge brauchen einen Master-Abschluss?
In der Regel gilt, dass vor allem diese Studiengänge nicht ohne einen Master-Abschluss auskommen:
Naturwissenschaften (Biologie, Chemie, Physik, …)
Lehramt
Medizin
IT (hier ist ein Master Abschluss gerne gesehen, aber kein Muss!)
Auch in der Forschung und Entwicklung ist ein Master dringend notwendig. Wenn du eine Führungsposition anstreben willst, ist ein Master definitiv von Vorteil. Bei anderen Studienfächern ist er allerdings Ansichtssache.
In den Medien oder anderen kreativen Bereichen reicht ein Bachelor oft vollkommen aus. Hier braucht man eher Kontakte und eine gute Praxiserfahrung. Zum Problem könnte es bei Geisteswissenschaften kommen – viele Absolventen arbeiten nach ihrem Bachelor in Bereichen, die wenig mit ihrem Studium zu tun haben. Hier empfiehlt es sich also einen Master in Erwägung zu ziehen, vor allem, wenn keine Praktika oder andere Praxiserfahrungen vorgelegt werden können.
Pro: Experte in deinem Fachgebiet werden
Während du im Bachelor-Studium Basiswissen erlangst, erwirbst du im Masterstudium Spezialwissen. In deinem Masterstudiengang kannst du deutlich tiefer in deinen Fachbereich einsteigen und dich auf die Bereiche konzentrieren, die du besonders interessant findest. Du eignest dir Expertenwissen auf einem bestimmten Gebiet an. Und kannst dich entsprechend nach deinem Abschluss auf hochqualifizierte Stellen bewerben.
Contra: Lebenserfahrung sammeln, abseits des schnöden akademischen Umfeldes
Es gibt also einige Dinge, die du nach deinem Bachelor-Abschluss machen kannst, ohne sofort deinen Master anzufangen. Vielleicht findest du in kurzer Zeit schon einen Job, der dir gefällt, oder du studierst einfach nochmal ein anderes Fach. Auch wenn ein Gap-Year oft schlecht geredet wird – es ist besser, erst einmal eine kleine Pause einzulegen und sich nochmal zu orientieren, als unmotiviert und lustlos den Master anzufangen. Heutzutage zählen vor allem gute Praktika oder andere Praxiserfahrungen – sie sind oft entscheidend im Auswahlverfahren. Auch ein Auslandsaufenthalt wird immer gerne gesehen, doch viele denken, dass dafür im Bachelorstudium keine Zeit bleibt. Dabei ist es meist besser, das Studium um ein oder zwei Semester zu verlängern, als die Regelstudienzeit stramm einzuhalten. Denn somit gewinnst du auch entscheidende Praxiserfahrungen, die dir dann zu einem besseren Job verhelfen und viele Unternehmen sagen auch, dass ihnen Kompetenz und Persönlichkeit wichtiger sind, als ein perfekter Abschluss.
Pro: Du kannst eine akademische Laufbahn einschlagen
Promotion mit Bachelor-Abschluss? Keine Chance. Willst du später in die Forschung gehen oder Professor werden an einer Universität oder Fachhochschule, ist der Master Pflicht für dich.
Contra: Ohne Interesse am Thema geht die Motivation flöten
Durch ein Masterstudium erhältst du zwei Jahre zusätzliche Bildung und Bildung ist nie sinnlos. Solltest du dich für ein Master Studium entscheiden, dann solltest du dir auf jeden Fall sicher sein, dass du Interesse daran hast. Denn ohne Motivation und Leistungsvermögen ist auch ein weiterführendes Studium nicht lohnenswert.
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