Wie sieht ein gutes Motivationsschreiben aus?

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How to write a kick-ass motivation letter?!

Foto: unsplash/Felicia Buitenwerf

Wie sieht ein gutes Motivationsschreiben aus?

Egal, ob für ein Stipendium, Praktikum oder den ersten richtigen Job. Was gehört dort alles rein? Wie baut man es auf? Welche Fehler sollte man vermeiden?

Das Motivationsschreiben ist in vielen Fällen kein Must-Have, aber ein Nice to have: Es kann maßgeblich dazu beitragen, dass man den Studienplatz, das Stipendium oder den Job bekommt. Motivationsschreiben sind dem Bewerbungsschreiben ganz ähnlich, allerdings persönlicher und auch tiefgründiger. Hier erfährst du, alles was du darüber wissen musst!

Wie schreibt man ein gutes Motivationsschreiben?

Im Motivationsschreiben zählst du relevante und interessante Details über dich selbst auf, anhand derer die Zulassungsbeamten sehen können, dass du der richtige Kandidat für ihr Studienprogramm, den Job oder das Stipendium bist.
Solch ein Schreiben spielt oftmals eine entscheidende Rolle, ob du angenommen wirst oder nicht. Und auch wenn es im ersten Moment ungewohnt sein kann, sich so zu präsentieren, dass beispielsweise die Universität überzeugt werden kann, solltest du davor nicht zurückschrecken. Denn selbst wenn du ein hervorragender Student mit super Noten, außerschulischen Aktivitäten und sehr motiviert bist, wirst du vielleicht abgelehnt, weil du diese Vorzüge nicht überzeugend im Motivationsschreiben formuliert hast.
Deine Eigenschaften müssen im bestmöglich zum Ausdruck kommen, ohne flach oder abgedroschen zu klingen, sonst wird es als unzureichend angesehen. Aber keine Panik, die folgenden Hinweise, werden dir definitiv helfen!
Erstens sollte dein Motivationsschreiben nicht zu persönlich sein, sodass du unprofessionell erscheinst, sondern sich auf deine intellektuelle und akademische Persönlichkeit konzentrieren.
Achte ebenfalls darauf, dass du dich nicht zu sehr auf deine Defizitseite konzentrierst, sondern immer auf deine Stärken und die Gründe, warum du die absolut richtige Person für die Universität etc. bist.

Das alles zu berücksichtigen ist eine Herkulesaufgabe! Wen du diese jedoch mit Bravour bestehst steigen dein Chancen erheblich, schließlich kann das Motivationsschreiben der aussagekräftigste und kreativste Part der gesamten Bewerbung sein. Und das Schöne: Formale Vorgaben existieren für das Motivationsschreiben nicht. Du kannst normalerweise frei formulieren und designen.
Zwei Varianten haben sich bislang etabliert:

Tipp: Plane im Voraus, bevor du dich an den endgültigen Schriftentwurf wagst. Zuerst das Konzept, dann das Layout, die Struktur und die Feinabstimmung.

Aufzählungen:

Du verzichtest auf einen Fließtext und arbeitest stattdessen mit Stichpunkten, die mit Schlüsselbegriffen und sogenannten Keywords besetzt werden.
Vorteil: Der Personaler oder die Universität kann sich blitzschnell einen Überblick verschaffen, was du schon geleistet hast und welche Fähigkeiten du besitzt. auf. Diese Variante bietet sich vor allem für diejenigen an, denen kreatives Schreiben nicht so einfach von der Hand geht.
Allerdings solltest trotzdem darauf achten, auf Allerweltsfloskeln und abgedroschenes Vokabular zu verzichten. Außerdem ist eine Aufzählung wiederum manchmal von zu unpersönlich. Wenn es um eine Stelle geht, die besonderen Wert auf Individualität und Kreativität legt, solltest du definitiv die folgende Variante wählen.

Fließtext

Das Motivationsschreiben in Fließtextform ist persönlicher, aber wiederum unübersichtlicher. Achte daher darauf, den Text in (möglichst kurze) Absätze zu gliedern, ohne dabei den roten Faden zu verlieren. Hilfreich können Zwischenüberschriften und gefettete Stichmarken sein.

Extra-Tipp: Auch eine Mischform aus Fließtext und Aufzählung ist denkbar.
Beispiel: Du beginnst und schließt mit einem Absatz in Fließtextform und schiebst eine Aufzählung dazwischen.

Dinge, die beim Verfassen deines Motivationsschreibens zu beachten sind

1. Wiederhole nicht, was bereits im Bewerbungsformular oder im Lebenslauf steht.
Versuche, dich in die Lage des Lesers zu versetzen! Vielleicht fällt dir dabei auf, dass du in deinem Motivationsschreiben entweder kreativer, interessanter oder mutiger sein könntest.

2. Schreibe auf der Grundlage der spezifischen Besonderheiten für den Job
Setze also die Interessen, die mit denen der Universität korrelieren, als deine Prioritäten. Überlege dir, wie du von den Programmen, profitieren wirst und warum du motiviert bist, diese Kurse zu besuchen. In der Regel haben die Universitäten auf ihren Websites sehr klare und informative Anforderungen, sowie die Qualitäten und Qualifikationen der Kandidaten, auf die sie sich freuen.

3. Vermeide eine abgedroschene Einleitung
Die Einleitung entscheidet darüber, ob du das Interesse der Zulassungsbeamten weckst und sie gewillst sind, das ganze Schreiben weiterzulesen. Hier werden sie entscheiden, ob sie mit Ihrer Akte fortfahren oder sie vollständig ablehnen. Überlege dir also eine Möglichkeit, nicht klischeehaft zu klingen und gleichzeitig intelligent und einnehmend zu sein.

4. Versuche, nicht zu viele Punkte unterzubringen, sodass es überladen und unstrukturiert wird
Es könnte so aussehen, als ob du versuchst, dich übermäßig einzuschleimen. Schließlich möchtest nicht verzweifelt oder als Angeber erscheinen, in beiden Fällen wirst du kein sehr attraktiver Kandidat sein, sondern unprofessionell rüberkommen. Also sei konsequent!

5. Zwinge den Brief nicht in die humoristische Richtung
Es ist sehr wichtig, positiv zu klingen, aber der Versuch, in dem Motivationsschreiben übermäßig humorvoll oder ironisch zu sein, kann sich als eher weniger gut ankommen. Du weißt ja nicht, welche Dinge die Leute lustig finden, also lass deine unique Joke-Kiste lieber geschlossen.

6. Wenn du intensiv genug nachdenkst, wirst du sehen, dass du genug bist.
Es gibt keinen Grund, so zu tun, als ob. Manchmal kann es passieren, dass wir nicht glauben, dass wir interessant genug sind, wenn wir zu sehr in unseren Alltag eingebunden sind. Das ist aber meistens unwahr, also sei stolz auf dich und deine Ziele und den Mut, dieses Motivationsschreiben überhaupt zu verfassen, um karrieretechnisch weiterzukommen.

7. Lies so viele Beispiele für Motivationsschreiben wie möglich!
Ganze nach der Weisheit: “Beispiele sind die beste Definition". Die endgültige Version deines Motivationsschreibens kann (und sollte) nicht mit dem ersten Versuch gemacht werden. Die beste Strategie zum Üben besteht darin, sich Beispiele für anzusehen, die sich als erfolgreich erwiesen haben. Durch die Betrachtung verschiedener Beispiele erhälst du ein allgemeines Bild davon, auf welchen wesentlichen Elementen dein Motivationsschreiben basieren sollte. Außerdem wird es dir helfen, dir vorzustellen, wie du deine “Motivation” aufschreiben willst.

Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Bearbeitung dieser Strategie:

1. Schreibe zunächst eine Rohfassung deines Motivationsschreibens
2. Schnelles Scannen. Wie ist dein erster Eindruck der Rohfassung.
3. Vergleiche es mit den Beispielen für Motivationsschreiben, die du gelesen hast
4. Identifiziere fehlende Teile und wie du dich verbessern kannst
5. Wiederhole den gesamten Prozess, bis du nicht mehr siehst, was du weiter ändern kannst.
6. Lass abschließend einen befreundeten Kommilitonen drüber lesen, oft sehen uns unsere Freunde als viel erfolgreicher und auswahlwürdiger, als wir uns selbst einschätzen!

Motivationsschreiben: 5 häufige Fehler

Achten abschließend darauf, die größten Fehler im Motivationsschreiben zu vermeiden. Diese – das wissen wir aus Erfahrung – kommen gar nicht so selten vor. Weniger gut ist also, wenn du…

  • mehr als eine DIN-A4-Seite umfasst und damit zu lang ist.

  • für die Stelle irrelevante Informationen und Fähigkeiten enthält.

  • nicht mehr als eine Wiederholung ohne Mehrwert ist.

  • Thesen aufstellt, statt Belege und Beweise zu liefern („Ich bin teamfähig“).

  • nicht wie ein Plädoyer klingt, sondern wie eine Rechtfertigung.