Auslandsstudium an ungewöhnlichen Orten in der Welt

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Abenteuer vor-programmiert!

Foto: unsplash/Yoav Aziz

Auslandsstudium an ungewöhnlichen Orten in der Welt

Spanien, Italien, GB oder die USA - das sind so die üblichen Verdächtigen, wenn es ums Auslandsstudium geht. Doch wie sieht es mit entlegenen Orten aus? In exotischen Ländern bist du mit völlig neuen Erfahrungen konfrontiert – Kulturschock inklusive. Wenn auch du exotische Länder kennenlernen willst, dann schau dir unsere Auswahl an.

1. Tokyo, Japan

Land: Im Land der aufgehenden Sonne gibt es vieles zu Entdecken. Besonders die Großstadt Tokyo hat viele Vor- und Nachteile. Neben zahlreichen Freizeitaktivitäten musst du auch mit der Maße an Menschen zurechtkommen. Um mit anderen Studenten in Kontakt zu kommen, werden an der Uni Studentenclubs, sogenannten Circles, angeboten. So kannst du in z.B. Sport- oder Wissenschaftsclubs beitreten und Kontakte knüpfen.

Uni: Das Studium orientiert sich an westliche Universitäten und ist unterteilt in Undergraduate- und Graduate-Bereich. Da es in Tokyo viele private Unis gibt, musst du genau schauen, ob du dir so eine Uni leisten oder inwieweit du Unterstützung bekommen kannst.

Sprache: Neben guten Englisch-Kenntnissen werden auch gute Japanisch-Kenntnisse vorausgesetzt. Um an einer japanischen Hochschule zugelassen zu werden, muss ein Sprachtest absolviert werden. Wenn du einen internationalen Studiengang studieren willst, musst du den TOEFL-Test machen.

Leben: Preisgünstig kannst du in Studentenwohnheimen wohnen, bei denen zu dich rechtzeitig bewerben solltest. Wenn du im Zentrum von Tokio wohnen willst, dann musst du mit einer Miete von ca. 600-900€ im Monat rechnen. Hinzu kommen Lebenserhaltungskosten, die höher sind als in Europa. Schließlich ist Tokyo einer der teuersten Städte der Welt. Da musst du mit ca. 1000-1200 € im Monat rechnen.

2. Nowosibirsk, Russland

Land: 5000 km von Deutschland entfernt liegt Nowosibirsk. Es ist die größte Stadt Sibiriens, in der die kommunistische Vergangenheit in Architektur und Denkmälern verewigt ist. Je nachdem zu welcher Jahreszeit zu anreist, im Sommer ist es heiß, im Winter sehr kalt, gibt es verschiedene Freizeitaktivitäten. Die Transsibirische Eisenbahn fährt aber bei jedem Wetter. Außerdem findest du leicht Anschluss, da die Menschen sehr gastfreundlich sind.

Uni: Das Studium beginnt immer am 1. September und endet im Juni. Das verschulte Studiensystem ist straff organisiert und du hast wenig Wahlfreiheit. Für den Bachelor braucht man ca. 4 Jahre und für den Master ca. 2 Jahre. Für einige Fächer wurde jedoch das Diplom beibehalten.

Sprache: Da Englisch fast kaum gesprochen wird, müssen Russischkenntnisse gut sein. Belege deswegen Sprachkurse schon in Deutschland, damit du dich im Alltag und an der Uni austauschen kannst. Außerdem verlangen die Unis als Zulassungsvoraussetzung gute Russischkenntnisse.

Leben: Die meisten Studenten leben in Wohnheimen, die jedoch nicht mit dem deutschen Standard zu vergleichen sind. Die Kosten für das Wohnheim sind in den Studiengebühren schon enthalten. Wenn du dir außerhalb des Campus eine Wohnung nehmen willst, musst du im Durschnitt ca. 15.000 Rubel/ ca. 220€ im Monat dafür bezahlen. Hinzu kommen Lebenserhaltungskosten von bis zu 200€ im Monat.

3. Ghana

Land: Ghana liegt in Westafrika, am Golf von Guinea, einem Teil des Atlantischen Ozeans. Es wird umrahmt von der Elfenbeinküste, Burkina Faso und Togo. In dem aufstrebenden afrikanischen Staat gibt es neben einem klassischen Auslandsstudium an einer Universität noch viele Weiterbildungsangebote.

Uni: In Ghana existieren derzeit sieben Universitäten - sechs von ihnen sind staatlich, nur eine ist privat. Ihre Angebote variieren zwischen einer umfassenden Auswahl an Studienprogrammen und der Konzentration auf bestimmte Fachbereiche wie Ingenieurwissenschaften, Kommunikationswissenschaften, Naturwissenschaften oder Pädagogik. In Ghana haben sich auch verschiedene ausländische Organisationen niedergelassen, die unterschiedliche Studien- und Weiterbildungsprogramme für Studenten jeder Herkunft anbieten. Das sind beispielsweise Programme zur Entwicklungshilfe, Konfliktforschung oder Umweltschutz, was in einem Schwellenland, wie es Ghana ist, nahe liegt. Die meisten ausländischen Studenten kommen aus anderen afrikanischen Ländern, es studieren hier aber auch zunehmend Nordamerikaner, Asiaten und Europäer.

Sprache: Da sämtliche Studienprogramme in Ghana in englischer Sprache stattfinden, sollten Bewerber über ausreichende Englischkenntnisse verfügen. Normalerweise sind sie durch standardisierte Tests wie IELTS oder TOEFL nachzuweisen.

Leben: Die Lebenshaltungskosten betragen in Ghana nur rund ein Drittel bis die Hälfte der in Deutschland üblichen Aufwendungen. Eine warme Mahlzeit ist beispielsweise bereits für umgerechnet etwa EUR 1 zu erwerben. Das resultiert selbstverständlich auch aus dem weit niedrigeren Lohnniveau in Ghana. Auch eine Unterkunft ist dementsprechend günstiger: Die Monatsmiete für ein Einzelzimmer liegt bei umgerechnet etwa EUR 50-190.
Die Kosten für ein Studium in Ghana variieren je nach gewählter Universität, Art des Studienprogramms sowie dem jeweiligen Studienabschnitt: In den Undergraduate Studies liegen sie für ausländische Studierende bei etwa US$ 1000-2000 pro Semester. In den Postgraduate Studies sind es circa US$ 1500-3500.

4. Nicaragua

Land: Als größtes Land Zentralamerikas, mit einer Fläche von rund 130.000 Quadratkilometern, verfügt Nicaragua über eine große landschaftliche und kulturelle Vielfalt. Nicht umsonst kennen wir den mittelamerikanischen Staat auch als „Land der Seen und Vulkane“.

Uni: Nicaragua verzeichnet insgesamt zehn “alte” Universitäten, deren Gründungsdatum allesamt vor der Liberalisierung der Hochschulgesetzgebung im Jahr 1990 liegt. Sie gelten als Kernstück des tertiären Bildungsbereichs. Der ebenfalls im Jahr 1990 ins Leben gerufenen National Council of Universities (CNU) hat sie offiziell anerkannt.
Über das Land verteilt gibt es eine Reihe an staatlichen Universitäten, die Universidades Públicas. Außerdem mehr als 100 Colleges und Forschungszentren (Centros de Capacitación y de Investigación) sowie polytechnische und technische Zentren (Centros Técnicos Superiores).

Sprache: Da Lehrveranstaltungen an nicaraguanischen Universitäten in spanischer Sprache stattfinden, gehört bei internationalen Studierenden auch ein Sprachnachweis über gute Spanischkenntnisse zu den Zulassungsvoraussetzungen. Insbesondere bei Semesterprogrammen, die sich speziell an internationale Studierende richten, findet der Unterricht jedoch auch zunehmend auf Englisch statt. Ergänzend zu diesem Kursangebot haben Studenten an einigen Hochschulen die Möglichkeit, an vorbereitenden oder studienbegleitenden Sprachkursen teilzunehmen, um ihr Spanisch zu verbessern.

Leben: Die Lebenshaltungskosten in Nicaragua fallen im Vergleich zu Deutschland geringer aus. Allerdings richten sich die tatsächlichen Ausgaben nach dem eigenen Lebensstandard und nach der jeweiligen Region. Auch die Frage, inwiefern ihr euch auf die einheimischen Lebensverhältnisse einlasst, wirkt sich auf eure tatsächlichen Lebenshaltungskosten aus. Ihr solltet allerdings durchschnittlich 400 bis 500 pro Monat mindestens einplanen. In den größeren Städten Nicaraguas, allen voran in der Universitätsstadt León, gibt es Studentenwohnheime, in welchen internationale Studenten wohnen können. In vielen Fällen erfolgt die Unterbringung auch bei Gastfamilien oder Personen, die ihre Häuser an Studenten, Reisende und freiwillige Helfer vermieten. Alternativ dazu besteht die Möglichkeit, in einheimischen Hotels oder Hostels unterzukommen. Private Wohnungen sind eher selten und die Mieten dafür entsprechend hoch.

5. Thailand

Land: Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts bestand Thailand zum größten Teil aus tropischen Regenwäldern. Heutzutage machen sie nur noch etwa ein Viertel des Landes aus. Das bis zum Jahr 1939 als Siam bezeichnete thailändische Königreich war im Gegensatz zu vielen anderen asiatischen Ländern nie unter europäischer Kolonialherrschaft. Auch heute ist es noch eine konstitutionelle Monarchie, der seit 2016 König Maha Vajiralongkorn vorsteht. Er regiert über 69 Millionen Einwohner, von denen 75 % Thai und 15 % Chinesen sind. Hauptsächlich gehören sie dem buddhistischen Glauben an.

Uni: Momentan existieren insgesamt 79 staatliche Universitäten in Thailand, die komplett von der Regierung finanziert werden. Zum studieren in Thailand kamen 2010 über 20.000 ausländische Studenten - fast 6 % mehr als noch im Vorjahr. Zum größten Teil stammten sie aus China, Laos, Myanmar oder anderen Teilen Asiens und zu einem eher geringen Anteil aus Europa. Für internationale Studenten ist ein Studium in Thailand äußerst gewinnbringend, da sie sich während des Studiums mit der asiatischen Geschäftswelt, Kultur und Mentalität vertraut machen.

Sprache: In der Regel ist Thai die an den Universitäten gesprochene Sprache. Zunehmend wächst das Angebot an englischsprachigen Studiengängen. Dennoch bleibt es grundsätzlich empfehlenswert, Thai-Sprachkurse zu besuchen, die jede Universität anbietet. Vor allem bei internationalen Studienprogrammen mit Englisch als Unterrichtssprache ist wiederum das Erreichen einer bestimmten Mindestpunktzahl in standardisierten Sprachtests wie der TOEFL oder IELTS erfordlich.

Leben: An thailändischen Hochschulen werden Studiengebühren erhoben, die je nach Institution, Studienfach, Kursprogramm und Abschlussart stark variieren. In der Regel sind sie für ausländische Studenten etwas höher als für Einheimische. Jährlich zahlen internationale Studenten etwa EUR 2.000-10.000 für ein Studium in Thailand. Allgemein sind die Lebenshaltungskosten in Thailand niedrig. Selbstverständlich hängen sie immer vom individuellen Lebensstil und vom gewählten Studienort ab. Eine typische Unterkunftsmöglichkeit sind die den Hochschulen angegliederten Studentenwohnheime mit Einzel- und Mehrbettzimmern in einer Preislage von EUR 200-400 im Monat, je nach Stadt und Komfort.