Master im Ausland − Alles, was du wissen musst!

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Die wichtigsten Fragen für dich beantwortet

Foto: unsplash/Vasily Koloda

Master im Ausland − Alles, was du wissen musst!

Ein Erasmus-Semester oder eine Sprachreise sind für Studis keine große Sache mehr. Die Aufenthalte lassen sich schnell organisieren und gut in den Studienplan unterbringen. Wer jedoch den Schritt wagen will, um den kompletten Master “abroad” zu machen, der braucht gute Vorbereitung, hat jedoch in vielen Branchen auch eine ganze Menge mehr Vorteile bei der Bewerbung für den Traumjob!
Wir beantworten darum die brennendsten Fragen für die Verwirklichung dieses Vorhabens.

Warum überhaupt den Master im Ausland machen, was sind die Vorteile?

  • Vielfältig, um es mit einem Wort zu formulieren: Beispielsweise sind Masterstudiengänge im Ausland häufig sehr spezialisiert oder haben einen besonderen regionalen Bezug. Mit einem Abschluss in einer solchen Disziplin bekommst du auf dem Arbeitsmarkt Pluspunkte für den “Besonderheitsfaktor”.

  • Im Ausland ist zudem ein Fachwechsel oftmals viel einfacher als in Deutschland, da es viele Masterstudiengänge gibt, die nicht zwingend einen fachlich verwandten Bachelorabschluss voraussetzen. Solltest du dich also nach dem Bachelor fachlich neu orientieren wollen, ist dies ebenfalls ein guter Grund, um ins Ausland zu gehen.

  • Und sowieso ganz im Allgemeinen wirst du enorm von den üblichen positiven Auswirkungen eines Auslandsstudiums profitieren: Neben dem systematischem Erwerb von Fremdsprachenkenntnissen werden sich ganz nebenbei auch die für Personaler so wichtigen “Soft Skills”, wie Organisationstalent, Durchsetzungsfähigkeit und Flexibilität verbessern.

Für welche Studiengänge lohnt sich der Auslands-Master besonders?

  • Fast ebenso wichtig wie Sprachkenntnisse sind heutzutage interkulturelle Kompetenzen, vor allem also für die Arbeit in einem international aufgestellten Unternehmen oder in Forschungsteams wirst du so weit mehr Chancen haben.

  • Und natürlich auch für alle Sprach- und Literaturwissenschaften, egal ob auf Lehramt oder zum Beispiel für eine Übersetzerlaufbahn ist es unabdingbar, Auslandserfahrung im entsprechenden Studienland zu sammeln. Einen ganzen Master etwa in Frankreich als Lehramts-Studi eröffnet nach dem Abschluss weit mehr Möglichkeiten und Jobchancen, und zwar ganz egal wo auf der Welt.

  • BWL-Studenten, die eine Managementlaufbahn in einem international agierenden Konzern anstrebten, profitieren ebenfalls vom Auslandsmaster. Recruiting und Netzwerken ist an den heimischen Hochschulen noch nicht so ausgeprägt, wie etwa in den USA oder Großbritannien.

  • Für Ingenieure hingegen lohnt sich der Auslandsmaster jedoch kaum, da bekanntermaßen deutsche Unis in diesem Feld weltweit einen hervorragenden Ruf haben. Zudem kommt es bei Maschinenbauern eher auf die fachliche Spezialisierung an, weniger auf den Studienort.

Wie und wo findet man den passenden Studiengang?

  • Zuallererst solltest du bei der Wahl dein eigenes Interesse am Land mit einbeziehen und dies in Relation mit dem dort angebotenen Studienmöglichkeiten der Hochschulen setzen.

  • Auf dem Suchportal masterstudies.com oder der Website des DAAD kannst du dir einen guten Überblick verschaffen. Hochschul-Websites und die Mitarbeiter der International Offices helfen ebenfalls bei der Beantwortung deiner Fragen.

  • Länder, in denen der Master als Studienabschluss zudem eine lange Tradition hat, wie in Großbritannien, den USA, Kanada, Australien oder Neuseeland bieten der diesbezüglich viele Studienoptionen.

  • Aber auch ein Masterstudium in exotischeren Ländern wie China, Singapur, Argentinien oder Chile können dir wiederum je nach Studienrichtung Pluspunkte für ihre Unüblichkeit einbringen.

  • Bekannt für ein gutes Preis-Leistungsverhältnis sind im Allgemeinen die einjährigen Masterstudiengänge an britischen Hochschulen.

Was muss man bei der Bewerbung beachten?

  • Ganz wichtig sind Bewerbungsfristen!! In den USA läuft das Wintersemester teilweise schon im August an, in Großbritannien meistens im September.

  • Neben den üblichen Bewerbungsunterlagen werden in manchen Ländern zudem Motivationsschreiben, Gutachten oder Sprachzertifikate verlangt, manchmal auch Nachweise über eine Krankenversicherung und die finanziellen Mittel.

  • Auch solltest du früh prüfen, ob du die Zulassungsvoraussetzungen für ein Masterstudium im gewünschten Studienland erfüllst. In den USA zum Beispiel dauert ein Bachelorstudium vier Jahre, deshalb wird ein dreijähriges deutsches Bachelorstudium nicht in jedem Fall als dem US-amerikanischen Bachelor gleichwertig angesehen.

Was wird das Ganze kosten?

  • Ganz grundsätzlich musst du dir darüber klar sein, das dein Auslandsmaster viel teuer werden wird als in Deutschland. Dies liegt vor allem an den Studiengebühren. Je nach Hochschule und Land belaufen sich allein die jährlichen Studiengebühren auf mehrere Zehntausend Euro.

  • In Italien verlangen Universitäten etwa 750 bis 3.000 Euro pro Studienjahr, in den USA fallen im Schnitt 10.000 bis 18.000 Euro an. Auf der Website des DAAD bekommt man unter dem Stichwort "Länderinformation" eine Übersicht, wie viel Geld man im Gastland monatlich ungefähr braucht.

  • Trotz dieser großen Summen solltest du wiederum deine Vorteile nicht aus den Augen verlieren! Denn wer viel bezahlen muss, ist im Studium oft ehrgeiziger und das kommt Signal kommt auch bei den Unternehmen an.

Finanzierung?

  • Am besten startest du ein Jahr vor deinem geplanten Studienbeginn mit der Suche und Organisation deiner Finanzierungsmöglichkeiten. Dazu zählen vor allem Stipendien, Förderungen oder Studienkredite: Beim DAAD oder auf stipendienlotse.de kannst du dich über die vielen Möglichkeiten informieren.

  • Für Masterstudenten im europäischen Ausland kommt dabei sogar Auslands-BAföG infrage, hier werden unter anderem für ein Jahr die Studiengebühren bezuschusst. Besonders geeignet ist der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), der Studenten großzügige Stipendien für das Masterstudium in den meisten Ländern vergibt. Auch hier musst du dich frühzeitig kümmern:  Die Bewerbungsfristen für die Stipendien enden knapp ein Jahr vor dem Beginn des Auslandsstudiums.

  • Je nach Sprache und Kultur deines Wunschlandes solltest du dich auch informieren, ob neben dem Studium jobben darfst. In der EU ist das ja glücklicherweise überall erlaubt.

Was gilt es sonst noch zu beachten?

  • Wenn du dich nun für ein Masterstudium im Ausland entschieden hast, solltest du ebenfalls sicherstellen, ob nach erfolgreichem Abschluss dein Master für eine etwaige spätere Berufstätigkeit in Deutschland anerkannt werden kann. Mithilfe der Anabin-Datenbank der Kultusministerkonferenz kannst du das herausfinden.. Von der Auslands-Uni erfährst du ebenfalls, welches Visum du brauchst. Meistens muss man ein Studentenvisum mitbringen, mit den man in einigen Ländern sogar auch arbeiten kann.