8 billige Unistädte für dein Auslandssemester

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Koffer packen und auf ins Abenteuer!

Foto: unsplash/Helena Lopes

8 billige Unistädte für dein Auslandssemester

Studieren im Ausland gehört heutzutage einfach irgendwie dazu. Denn fast jeder entscheidet sich früher oder später, seiner gewohnten Uni-Atmosphäre rund um Mensa, Bib und Stammkneipe den Rücken zu kehren, um woanders zu studieren. Doch wo soll das sagenumwobene Woanders sein? Und wo kommt man auch mit einem normalen Studenten-Budget aus? 

Seit drei Jahrzehnten ermöglicht Erasmus, das weltweit größte Förderprogramm von Auslandsaufenthalten, nun schon Millionen von Studierenden die akademische Bildung fern der Heimat-Uni. Rund 40.000 kommen davon jährlich aus Deutschland. Insgesamt sind 30 europäische Länder Teil dieses Programms. Die Auswahl für eine Ziel-Uni ist daher riesig, denn praktisch jede Uni und Fachhochschule Europas macht bei dem Programm mit. Kleiner Fun Fact am Rande: Studieren im Ausland kann nicht nur die beruflichen Chancen steigern. Eine Studie der Europäischen Union fand heraus, dass es unter Umständen sogar das private Glück beeinflusst: Laut Schätzungen der Kommission wurden seit Beginn des Programms im Jahr 1987 rund eine Millionen Erasmus-Babys geboren!

Wo soll es nun aber hingehen, ist die Frage. Vor allem, wenn man als Studierender nur einen eher kleinen Geldbeutel hat, aber trotzdem eine tolle Zeit in einer schönen Stadt verbringen will. Eben dieser Problematik haben sich sowohl das Reise-Portal getyourguide als auch die Studenten-Unterkunftsseite Uniplaces gewidmet. Auf einer interaktiven Karte kann man bei getyourguide 72 Universitäten in 67 Städten miteinander vergleichen und durch verschiedene Filter seine Präferenzen und wichtigsten Eckdaten auswählen. Für die Datenerhebung verglich das Portal verschiedene Qualitätsrankings, anhand dieser der entsprechende Durchschnitt für die besten Universitäten berechnet wurde. Die Kriterien für die Lebenshaltungskosten beinhalteten beispielsweise die durchschnittliche Miete, Lebensmittel, Monatsticket für öffentliche Verkehrsmittel, Abo fürs Fitnessstudio, Kosten fürs Mittagessen und Bierpreis in der Kneipe.
Die Website Uniplaces hat für ihr Ranking 39 europäische Städte in den sechs Ländern Frankreich, Großbritannien, Spanien, Italien, den Niederlanden und Portugal hinsichtlich ihrer Erschwinglichkeit miteinander verglichen. Die Kriterien waren dabei, ähnlich wie bei getyourguide, die Durchschnittspreise von Miete, öffentlichen Verkehrsmitteln, Internetzugang und zwei Mahlzeiten pro Tag.

Auf Grundlage dieser Listen und Infos stellen wir dir nun acht billige, aber gleichzeitig attraktive und interessante europäische Städte vor, die es definitiv wert sind, sie für ein Auslandssemester in Betracht zu ziehen. Denn es muss nicht immer Paris oder London sein! Es gibt so viele andere, weniger bekannte Orte, die nicht nur viel günstiger, sondern mindestens ebenso exotisch, cool und aufregend sind.

1. Sofia, Bulgarien

Die prunkvolle Alexander-Newski-Kathedrale ist das Must-see für den Beginn eines Auslandssemesters in Sofia!

Die prunkvolle Alexander-Newski-Kathedrale ist das Must-see für den Beginn eines Auslandssemesters in Sofia!

Sofia ist als Hauptstadt gleichzeitig auch die größte Stadt Bulgariens und außerdem eine der ältesten Hauptstädte Europas mit viel viel Geschichte. Eines der prestigeträchtigsten Monumente ist die Alexander-Newski-Kathedrale, die natürlich UNESCO-Weltkulturerbe ist. Hinzu kommen jede Menge sehenswerter Museen, Kunstgalerien und Cafés. Auch preislich ist die Stadt perfekt für ein Auslandssemester, denn für Essen und Getränke zahlt man im Vergleich zu Deutschland nur rund die Hälfte. Zudem hat die Stadt eine sehr ausgeprägte Partyszene. Quasi jede Nacht ist es möglich, Leute zu treffen, um in Wohnheimzimmern, in Bars oder Clubs dem preiswerten Feierleben zu frönen.

Durchschnittliche Miete WG-Zimmer: 40€ (Wohnheim)
Lebensmittel pro Monat: 80€
Monatsticket für die Öffis: 10€ (Taxifahren ist ebenfalls sehr preiswert)
Bier: 1€

2. Bukarest, Rumänien

Im Regele Mihai I al României-Park rund um den Herăstrău-See kann man sich auf einen geselligen Abend treffen, gemeinsam für die Uni lernen oder auch entspannt allein ein Buch lesen.

Im Regele Mihai I al României-Park rund um den Herăstrău-See kann man sich auf einen geselligen Abend treffen, gemeinsam für die Uni lernen oder auch entspannt allein ein Buch lesen.

Prunkbauten ohnegleichen kann man in der rumänischen Hauptstadt bewundern. Dazu zählt vor allem der Parlamentspalast, das flächenmäßig zweitgrößte Gebäude der Welt. Nach einem Uni-Tag oder am Wochenende trifft man sich meist zum Quatschen im bei Studenten sehr beliebten, Quantic Pub, inklusive Bierchen für schlappe 1,50 Euro. Manchmal finden auch Partys im Quantic statt, beispielsweise zum Semesterstart. Auf dem Campus befinden sich zudem mehrere Restaurants, in denen man zu sehr günstigen Preisen essen kann. Selbstverständlich besteht das Leben auch in Bukarest nicht nur aus Trinken, Essen und Feiern. Auch kulturell bietet die Stadt so einiges. Insbesondere die Innen- bzw. Altstadt (centrul veche), die teilweise immer noch saniert und renoviert wird, gilt es anzusteuern. Jeden Abend findet man eine andere interessante Veranstaltung – vom feministischen Filmfestival bis zum Jazzkonzert, vom Hipster-Electroclub- bis zum Opern-Abend.

Durchschnittliche Miete WG-Zimmer: 200€ (Ein-Raum-Wohnungen ab 300€)
Lebensmittel pro Monat: 95€
Monatsticket für die Öffis: mit der Transportation ID 6,50€ bzw. 62 Fahrten für 5,40€
Bier: 1,50€

3. Porto, Portugal

Die Livraria Lello zählt berechtigterweise zu den schönsten Buchläden Europas und der Welt - der Besuch dieses wunderschönen Gebäudes ist daher unverzichtbar. 

Die Livraria Lello zählt berechtigterweise zu den schönsten Buchläden Europas und der Welt - der Besuch dieses wunderschönen Gebäudes ist daher unverzichtbar. 

Ein Auslandssemester in Porto bietet eine große Menge abwechslungsreicher Aktivitäten zum kleinen Preis. Manchmal sogar völlig kostenlos! Vor allem über das Erasmus Student Network (ESN) wird im ersten Monat jeden Tag mindestens ein Event angeboten und auch danach werden darüber viele Partys und Trips organisiert. Die 10 Euro für die ESN-Card ist deshalb gut angelegtes Geld, da man damit keinen Eintritt in Clubs zahlen muss und an fast allen Aktivitäten kostenlos teilnehmen kann. Ein Muss: die Open Surf Days (jeden Montag in der Ribeira, direkt am Fluss) und die vielen Trips, beispielsweise an die Algarve, nach Lissabon oder Madrid. Das Nachtleben in Porto ist wegen des hohen Anteils an Erasmus-Studenten ebenfalls sehr vielfältig. Die meisten Clubs und Bars befinden sich in zwei parallelen Straßen in der Nähe der Metrostation Aliados. Nicht weit davon liegt auch die Erasmus-Bar Adega, in der es besonders mittwochs viele Vergünstigungen gibt und sich bei gutem Wetter fast alle Erasmus-Studenten versammeln. 

Durchschnittliche Miete WG-Zimmer: 230€
Lebensmittel pro Monat: 145€
Monatsticket für die Öffis: 3€
Bier: 1,50€

4. Granada, Spanien

Das kleine und malerische Stadtviertel Sacromonte bietet einen tollen Ausblick auf den Rest der Stadt.

Das kleine und malerische Stadtviertel Sacromonte bietet einen tollen Ausblick auf den Rest der Stadt.

Granada gehört zu den wenigen Städten, in denen Tapas noch kostenlos zu den Getränken serviert werden! Statt alleine zu Hause zu essen, gehen viele Leute daher abends aus, denn mit zwei bis drei Getränken (plus Tapas), die alle um die 2 Euro kosten, hat man schnell eine ganze Mahlzeit zusammen. Niemanden wird es daher wundern, dass ein großer Teil des Lebens in den Bars oder – durch die etwa 250 Sonnentagen im Jahr – schlicht und einfach draußen stattfindet. Auch die Partyszene der Stadt ist voll auf studentische Bedürfnisse ausgerichtet. Ausgehen mit unter 10 Euro im Portemonnaie – kein Problem!

Durchschnittliche Miete WG-Zimmer: 230€
Lebensmittel pro Monat: 175€
Monatsticket für die Öffis: 41€
Bier: 2€

5. Budapest, Ungarn

Besonders im Sommer sind Abendspaziergänge am Donau-Ufer, vorbei am eindrucksvollen Parlamentsgebäude, ein Muss!

Besonders im Sommer sind Abendspaziergänge am Donau-Ufer, vorbei am eindrucksvollen Parlamentsgebäude, ein Muss!

Budapest zählt zu den schönsten Städten Europas. Zu Recht, zählen doch gleich mehrere Gebäude zum UNESCO-Weltkulturerbe, darunter das drittgrößte Parlamentsgebäude der Welt am Ufer der Donau. Weitere Highlights sind die 80 verschiedenen Thermalbäder, denn das regelmäßige Bad entspricht in Budapest ungefähr dem Kneipen- oder Café-Besuch anderer europäischer Länder. Obwohl die Stadt auch eine hochstehende Café-Kultur besitzt, treffen sich Nachbarn oder Freunde meist im gleichen Bad – ein super Einstandsevent also für den Start ins Auslandssemester! 

Durchschnittliche Miete WG-Zimmer: 230€
Lebensmittel pro Monat: 130€
Monatsticket für die Öffis: 30€
Bier: 1,30€

6. Thessaloniki, Griechenland

Der Weiße Turm diente seit seiner Errichtung im 15. bzw. 16. Jahrhundert als Befestigungsanlage, Garnison, Gefängnis und ist heute ein beliebtes Museum.

Der Weiße Turm diente seit seiner Errichtung im 15. bzw. 16. Jahrhundert als Befestigungsanlage, Garnison, Gefängnis und ist heute ein beliebtes Museum.

Thessaloniki wird als griechische „Stadt der Liebe“ bezeichnet, aufgrund ihrer vielen romantischen Straßen und Alleen. Vor allem die Hafenpromenade gibt der Stadt ein ganz besonderes Flair. An den Wochenenden wimmelt es dort nur so von Besuchern, jedoch ist die Atmosphäre nicht touristisch und die Preise für Essen und Trinken sind ebenfalls gut. Natürlich gibt es auch unendlich viele gemütliche Tavernen, in denen man griechisches Essen probieren kann. Wenn man zu Hause kochen will, bietet sich ein Besuch auf dem Markt an. Dort bekommt man Lebensmittel (aber auch alles andere, was das Herz begehrt) sehr viel günstiger als im Supermarkt. Das Bier ist hier zwar recht teurer, aber Gyros gibt’s immerhin schon ab 1 Euro dazu.

Durchschnittliche Miete WG-Zimmer: 273€
Lebensmittel pro Monat: 172€
Monatsticket für die Öffis: 30€
Bier: 3,50€

7. Krakau, Polen

Im jüdischen Viertel Kazimierz gibt es unzählige Bars und Cafés, um den Abend zu verbringen.

Im jüdischen Viertel Kazimierz gibt es unzählige Bars und Cafés, um den Abend zu verbringen.

Krakau ist als das kulturelle Zentrum Polens bekannt. Der historische Teil der Stadt besteht aus dem ehemaligen jüdischen Viertel Kazimierz und der Altstadt (stare miasto), die 1979 als erste der Welt in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen wurde. Das Zentrum ist nicht allzu groß, so dass man sich schon nach wenigen Tagen fast wie ein Einheimischer auskennt und fühlt. Kulturell hat Krakau als Standort zahlreicher staatlicher und privater Hochschulen natürlich enorm viel zu bieten. Neben schönen Bars und Restaurants befinden sich rund um den Marktplatz viele Clubs, die jeden Tag der Woche geöffnet haben. Um den Abend zu starten, bieten sich Pijalnia, Huki Muki oder Bania-Luka an. Dort kostet das Bier nur einen schlappen Euro kostet. Essenstechnisch ist die Milkbar Tomasza zu empfehlen, welche ost- und westeuropäische Küche verbindet. In Krakau gibt es viele dieser sogenannten „Milkbars“, Restaurants also, in denen noch traditionell polnisch gekocht wird. Generell hat man durch die extrem günstigen Preise in Polen eine sehr hohe Lebensqualität. Weniger als 5 Euro kostet in Krakau der Restaurantbesuch.

Durchschnittliche Miete WG-Zimmer: 278€
Lebensmittel pro Monat: 123€
Monatsticket für die Öffis: 50€
Bier: 1,65€

8. Lissabon, Portugal

Der Praia de Carcavelos ist einer der besten Strände an der Küste Lissabons und bekannt für sein verlässliches Surfwetter und einen goldenen Strandsand.

Der Praia de Carcavelos ist einer der besten Strände an der Küste Lissabons und bekannt für sein verlässliches Surfwetter und einen goldenen Strandsand.

Die älteste Hauptstadt Europas (ja, sogar älter als Rom) ist nicht nur reich an beeindruckenden Museen, Monumenten und Kirchen, sondern auch ein richtiges Surferparadies! Da passt es doch, dass Lissabon mit 2.900 bis 3.000 Stunden auch noch die Stadt mit den meisten Sonnenstunden pro Jahr in Europa ist. Vermutlich ist Lissabon daher auch weniger ein Ort mit vielen Clubs, sondern eher eine Outdoor-Party-Location. Gerade im Ausgehviertel Bairro Alto kann man bis spät in die Nacht gemütlich draußen sitzen und ein kühles Bier genießen. Mehr braucht es doch nun wirklich nicht für ein unvergessliches und noch dazu günstiges Auslandssemester!

Durchschnittliche Miete WG-Zimmer: 345€
Lebensmittel pro Monat: 150€
Monatsticket für die Öffis: 36€
Bier: 1,50€