Tipps für deine Selbstpräsentation

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Erzählen Sie doch etwas von sich!

Foto: unsplash/Matthias Wagner

Tipps für deine Selbstpräsentation

In Vorstellungsgespräch und Assessment Center kommt niemand um die obligatorische Selbstpräsentation herum. Wir zeigen dir, wie du in fünf Minuten mit deiner Persönlichkeit und deinen Skills überzeugst.

Die meisten Personaler bitten dich bereits in den ersten Minuten des Gesprächs, dich vorzustellen. „Erzählen Sie doch etwas von sich“ ist ein klassischer Schlüsselsatz, der eine Selbstpräsentation einleitet. Wollen sie hier einfach nur hören, wie gut du dich präsentieren kannst? Ob du rhetorisch versiert bist und deine Körpersprache unter Kontrolle hast?
Obwohl auch diese Faktoren eine Rolle spielen (darauf kommen wir noch!), ist die Antwort ein klares Nein. Zwar wollen sie wissen, ob und wie du deine Erfolge verkaufst und einen Eindruck von dir als möglichem Kollegen oder Mitarbeiter bekommen. Doch Personalverantwortliche lesen auch zwischen den Zeilen.

Darauf achten Personaler bei einer Selbstpräsentation

  • Wie verlief dein bisheriger Werdegang? Wirkt er stringent oder sprunghaft? Welche praktischen Fähigkeiten und Erfahrungen bringst du mit?

  • Welche Soft Skills hast du vorzuweisen? Bist du zielstrebig? Ein Teamworker oder Self-Starter? Kreativ oder rational?

  • Welche Werte vertrittst du? Was bringt dich dazu, dich für eine Sache ins Zeug zu legen? Was motiviert dich?

  • Passt dein Charakter ins Team? Ins Unternehmen? Und bringst du die Eigenschaften mit, um auf der ausgeschriebenen Position erfolgreich zu sein?

Eine Selbstpräsentation ist nichts für blümerantes Wortgeklingel, sie dauert knackige drei bis fünf Minuten. Das heißt: Detaillierte Projektbeschreibungen und wie viele Seiten deine Masterarbeite hatte, interessiert hier niemanden. Komm zur Sache!

Die 4-Punkte-Erfolgsformel für deine Selbstpräsentation

Um auf Anhieb zu überzeugen, muss deine Selbstpräsentation stringent und verständlich sein. Im Idealfall machst du dem Personaler deinen Wert für das Unternehmen so deutlich, dass er sofort ein Häkchen hinter die Fragen auf seiner mentalen Liste setzen kann.

1. Werdegang darlegen

Zuerst sorgst du dafür, dass der Personaler dich einordnen kann. Dafür gibst du ihm folgende Informationen an die Hand:

  • Name, Herkunftsort

  • Studium / Ausbildung, Gründe für die Wahl des Studiums, Studienschwerpunkte

  • Auslandserfahrungen

  • Praktika, Werkstudentenjobs, relevante Praxiserfahrungen vor / während / nach des Studiums, ehrenamtliche Tätigkeiten

  • Einblick in die Praxiserfahrungen und erlangte Kompetenzen

Das könnte so klingen: „Ich heiße Linus Mayer und komme aus Oldenburg. Meine Großeltern bewirtschaften einen Bauernhof, wodurch ich schon früh meine Leidenschaft zur Natur entwickelte. Nach dem Abitur entschied ich mich für ein Studium der Umwelttechnik und setzte meinen Schwerpunkt auf erneuerbare Energien, weil ich überzeugt bin, dass nur eine ‚saubere‘ Energie Zukunft hat. Für ein Auslandspraktikum ging ich 2017 für sechs Monate nach Schottland, wo ich an einem Projekt zur Planung eines schwimmenden Windparks mitarbeitete. Meine Tätigkeiten umfassten X, Y und Z.“

2. Verbindungen schaffen

Jetzt beziehst du deine in Studium und Praxis erworbenen Fähigkeiten auf die Stellenausschreibung. Arbeite dafür mit Beispielen, das wirkt authentisch und anschaulich!

Das könnte so klingen: „Durch mein Studium erwarb ich wissenschaftliches und analytisches Denkvermögen. Dies wird mir in der Rolle als Projektmanager für Energieeffizienz bei der Projektplanung und beim Projektcontrolling helfen. Während meines Praxissemesters konnte ich zudem die in der Stelle geforderte Projektmanagement-Fähigkeiten perfektionieren, wie ich an Beispiel X belegen kann.“

3. Alleinstellungsmerkmale kommunizieren

Nun kommt dein USP: Was macht dich anders und besser als deine Mitbewerber und wie profitiert das Unternehmen von deinen besonderen Fähigkeiten?

Das könnte so klingen: „Ich bin extrem lösungsorientiert, agiere hervorragend unter Stress und habe ein Auge fürs Detail. Während meines Auslandspraktikums entdeckte ich einen kleinen Fehler in einem Angebot, der allen anderen entgangen war. Dieser hätte eine Verzögerung des Projekts um vier Monate und damit einen Millionenschaden verursacht. Durch mein schnelles Handeln und den sofortigen Einbezug des Managements konnte das Problem jedoch beseitigt werden.“

4. Motivation signalisieren

Nun kommt das Sahnehäubchen: deine Bewerbungsmotivation. Setze dich mit dem Unternehmen auseinander und kläre für dich folgende Fragen:

  • Wo liegt das Alleinstellungsmerkmal des Unternehmens? Was macht es anders oder besser als seine Wettbewerber?

  • Wo liegen die Potenziale des Unternehmens am Markt, was findest du daran spannend und wie könntest du einen Beitrag leisten?

  • Welche Leitlinien und Werte vertritt das Unternehmen?

  • Welche Aufgabenfelder umfasst die ausgeschriebene Position, die dir besonders zusagen?

Das könnte so klingen: „Die Windenergie GmbH arbeitet eng mit Landwirten zusammen und sorgt dafür, dass diese durch Verpachtung ihrer Flächen vom Ausbau der Windenergie profitieren. Besonders beeindruckt mich, dass auch deren Sorgen ernst genommen werden – so steht den Landwirten eine täglich besetzte Telefonhotline zur Verfügung. Umsichtigkeit, Respekt und gegenseitige Unterstützung sind auch mir besonders wichtig.“

Jetzt heißt es nur noch: üben, üben, üben! Schreibe dir deine Selbstpräsentation stichpunktartig auf und sprich sie vor deinem Vorstellungsgespräch ein paar Mal durch. Aber Vorsicht, auswendig gelernt sollte sie nicht klingen. Achte darauf, nicht so schnell zu sprechen, dass du dich verhaspelst – und nicht so langsam, dass deine Gesprächspartner in dir die Trantüte vom Dienst sehen.
Genauso wenig solltest du mit Übertreibungen um dich schmeißen oder dich – noch schlimmer – unter Wert verkaufen. Bleibe authentisch, setze deine Leistungen in Szene und hebe deine Stärken hervor. Teamleistungen kannst du als solche anerkennen, achte aber darauf, deinen eigenen Beitrag zum Gelingen des Projekts deutlich zu machen.
Und last but not least, achte auf deine Körpersprache. Auch hier ist es wichtig, die goldene Mitte zwischen wildem Gezappel und Lethargie zu finden. Achte außerdem auf einen festen Händedruck und vermeide verschränkte Arme und Beine.

Kleiner Tipp: Nutze Power Posen, um vor dem Vorstellungsgespräch noch schnell etwas Selbstbewusstsein zu tanken. Suche dir ein Plätzchen auf der Toilette, stelle dich hüftbreit hin und stütze die Hände in die Taille wie Superman (oder Superwoman). Diese Pose signalisiert deinem Gehirn, dass alles wunderbar läuft.