Die besten Tipps für richtig gute Mitschriften im Studium
Die besten Tipps für richtig gute Mitschriften im Studium
“Das kann ich mir auch so merken” oder “Was soll ich hier eigentlich mitschreiben?” – wer hat sich das nicht schon mal in der Vorlesung gedacht?! Oder wem ist kurz vor der Prüfung schockiert klar geworden, dass der unübersichtliche Papierberg, den man nach jeder Vorlesung einfach in einem Ringblock zusammengepresst und dann mehr oder weniger absichtlich verdrängt hat, nicht so wirklich zielführend war? Hier erfährst du also, wie du Vorlesungen und Seminare richtig vor- und nachbereitest und deine Notizen übersichtlich schreibst und organisierst.
Tipps für Vorlesungen
Die Vorbereitung
1. Sei gut gelaunt. Halbwegs.
Zu Beginn solltest du darauf achten, immer mit einer positiven Einstellung in die Vorlesung zu gehen. Stimme sich auf das Thema ein und versuche (auch wenn’s manchmal schwer fällt), dein Interesse dafür zu wecken.
2. Lies die vorbereitende Pflichtlektüre.
Überfliege die Informationen, die im Skript gegeben werden und versuche dir im Vorfeld Fragen zum Thema der nächsten Stunde zu überlegen, so weißt du, an welcher Stelle du auf jeden Fall zuhören solltet, weil du diesen oder jenen Bereich nicht verstanden hast. Auch gut ist, wenn du die Unterlagen ausdruckst und dann in der Vorlesung direkt in die Skripte Anmerkungen und Notizen reinschreiben könnt.
3. Worum ging’s letzte Woche?
Guck dir auch nochmal deine Mitschriften der vergangenen Vorlesung an.
Mittendrin
4. Digital Detox
Lass das geliebte Smartphone am besten direkt in deiner Tasche. Wir wissen es doch alle: Liegt es auf dem Tisch, ist die Verlockung viel zu groß danach zu greifen, um Instagram und Co. zu checken und sich darin zu verlieren und die Konzentration ist dahin.
5. Stichwort Relevanz!
Auch wenn es am Anfang schwierig scheint, Schreibt nur mit was auch wirklich relevant ist. Manche Professoren neigen zum Abschweifen, verlieren sich in ihren Endlosmonologen oder bringen ein paar lustige Alltagsanekdoten in die Vorlesung mit ein. Nutzt diese Momente lieber, um euch noch mal zu sammeln und das bis dahin Mitgeschriebene kurz gegenzulesen. Wenn ihr es schafft, dann hört lieber komplett zu und nutzt Redepausen für eine zusammenfassende Notiz. Meist bleibt das Wichtigste automatisch im Kurzzeitgedächtnis hängen und kann dann zu Papier gebracht werden, wenn der Dozent sich sortiert oder mal einen Schluck Wasser nimmt.
6. Woher weiß man, was wichtig ist?
Vorlesungen sind unterteilt in Einleitung, einen Haupt- und einen Schlussteil. Der Hauptteil besteht aus verschiedenen Themenbereichen/ Argumenten. Notiere dir also schlagwortartig diese Themenbereiche/ Argumente und halte die entsprechenden Hauptaussagen fest.
Namen, Zahlen, Begriffe und genannte Quellenverweise solltest du immer festhalten, ebenso wie Fragen und Begriffe, die du später nachschlagen willst.
Die Nachbereitung
7. Wer, wann, wo?
Kläre zuerst deine offen gebliebenen Fragen, Begriffe und Namen und mach guck schon mal in die genannten Quellen rein, denn das ist später super hilfreich für Vorträge und Hausarbeiten!
8. Sich Gedanken machen und sortieren
Ergänze nun deine eigenen Gedanken und Anmerkungen unterstreiche (wenn nicht bereits getan) zentrale Stellen und Begriffe. Du solltest zudem jede Mitschrift in den Ordner zur Vorlesung heften und am besten mit Datum versehen, dein Zukunfts-Ich wird dir extrem dankbar sein!
9. In die Sprechstunden der Dozenten gehen und die wichtigsten Termine notieren
Das ist keine Schande, sondern eher förderlich, denn dadurch bleibst du besonders großen Veranstaltungen nicht nur eine Prüfungsnummer. Trage dir am besten in der ersten Woche ebenfalls direkt alle wichtige Termine wie Einschreibe- oder Abgabefristen im Kalender ein. Das gilt vor allem für Erstsemester denen die Routine fehlt.
10. Das Ziel der Veranstaltung definieren
Ohne ein Ziel vor Augen läuft man immer Gefahr, den Wald vor lauter Bäume nicht mehr zu sehen. Sollst du die Herleitung einer bestimmten Formel verstehen? Oder vielleicht ein bestimmtes Modell verinnerlichen? Du fragst dich also, was wollte dein Dozent dir in dieser Vorlesung beibringen. Somit kannst du auch eingrenzen, was prüfungsrelevant ist und was nicht. Orientier dich zum Beispiel daran, wie lange und wie begeistert dein Dozent von einem Thema spricht.
11. Was hast du aus dieser Woche gedanklich mitgenommen?
Dieser Teil der Zusammenfassung ist Grund dafür, warum du die Vorlesung möglichst schnell nachbereiten solltest. So sind deine Erinnerungen noch gut erhalten und das Durchdenken der Vorlesungsinhalte klappt besser. Du gehst also die Inhalte nochmal gedanklich durch. Das Ganze soll aber nicht länger als 5 Minuten dauern. Währenddessen überlegst du dir die wichtigsten drei Punkte, die du daraus mitgenommen hast oder mitnehmen solltest. Diese formulierst du dann als Stichpunkte.
Die Cornell-Methode für Notizen
Wer in einer Vorlesung sitzt und einfach nur zuhört, hat den Stoff meist schnell wieder vergessen. Mitschreiben oder wenigstens ein paar Notizen zu machen, ist darum unabdingbar! Um das Zettel-Chaos in den Griff zu kriegen, gibt es die sogenannte Cornell-Methode. Die Methode dient in erster Linie dazu, den gehörten Stoff einer Vorlesung (oder Lektüre) so zu notieren, dass du ihn gleichzeitig wiederholen und ihn sich besser merken.
1. Aufteilung in drei Bereiche
Zwei Drittel der Seite werden für Notizen verwendet; die linke Spalte dient später wichtigen Schlüsselbegriffen oder offenen Fragen. Darunter befindet sich ein schmaler Abschnitt, der sich über die gesamte Breite der Seite erstreckt. Er wird für die Zusammenfassung der Inhalte verwendet. Diese Unterteilung strukturiert zugleich die Informationen aus der Vorlesung oder der Fachlektüre.
2. Nicht alles vollschreiben
Lass’ zwischendurch immer Platz für Ergänzungen, Anmerkungen oder Hinweise für die Nachbereitung. Eventuell verändern sich manche Erkenntnisse und Zusammenhänge auch noch im Laufe des Semesters oder Studiums.
3. In eigenen Worten
Beim Umformulieren oder “Verfassen in eigenen Worten” setzt du dich außerdem schon automatisch mit dem Stoff auseinander und kannst gleich feststellen, ob du überhaupt verstanden hast was du da fleißig mitschreibst. Eine Ausnahme dazu bilden lediglich Definitionen.
Zeitsparen beim Notizen machen
Zeit ist von entscheidender Bedeutung, wenn es um Notizen geht, besonders wenn man sich von Hand Notizen macht! Eine gute Möglichkeit, Zeit zu sparen, während man sich Cornell-Notizen macht, ist, die Fragen und die Zusammenfassung später hinzuzufügen. Eine weitere Möglichkeit, Zeit zu sparen, ist die Verwendung von Abkürzungen für die Notizen, wie z.B. w/o für ohne, etc. für und so weiter, und mehr. Diejenigen unter euch, die noch nicht mit den Abkürzungen für Notizen vertraut sind, finden vielleicht die folgende Aufschlüsselung hilfreich, die zwar in englisch ist, aber sich auch für leicht auf deutsche Notizen anwenden lässt: