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26 Tipps, um dein Studium zu finanzieren

26 Tipps, um dein Studium zu finanzieren

Asche, Knete, Moneten, Zaster: Worte für Geld gibt es viele, im Studium ist es jedoch meist zu wenig vorhanden. Deshalb hier ein paar Tipps gegen den kreisenden Pleitegeier.

Woher es kommt

1. BAFÖG
Ok, es ist mitunter reichlich Papierkram. Und manche Fragen in dem achtseitigen Antrag wirken auf den ersten Blick so, als müsste man erklären, warum die Eltern im vorletzten Kalenderjahr doppelt Käse auf ihrer Pizza bestellt haben. Trotzdem lohnt es sich, besonders ab 2019: Dann steigt nämlich der Höchstsatz von derzeit 735 Euro schrittweise bis 2020 auf 850 Euro. Ebenfalls hochgeschraubt werden der Wohnzuschlag sowie die Vermögens- und Einkommensfreibeträge.
BAföG wird bis zum 30. Lebensjahr gezahlt, im Master bis zum 35. Deadline ist mit einigen Ausnahmen (u. a. Urlaubssemester, Teilzeitstudium) die Regelstudienzeit. Der Haken: Die Hälfte (max. 10000 Euro) musst du zurückzahlen, die andere Hälfte schenkt dir aber der Staat. Und du kannst dir Zeit lassen. Das erste Mal Post bekommst du fünf Jahre nach dem Förderungsende. Findest du nicht gleich einen gut bezahlten Job, hast du 20 Jahre fürs Begleichen (Good news: Die Bundesregierung plant derzeit, die Restschuld zu erlassen, wenn deine wirtschaftliche Lage eine Tilgung nicht zulässt.) Berappst du hingegen alles auf einmal, bekommst du nochmals 50 Prozent erlassen. Infos: bafoeg-rechner.de und bafög.de.

 2. STIPENDIEN
Nur etwa drei Prozent der Studierenden in Deutschland erhalten ein Stipendium. Eine echt geringe Zahl, die aber weniger etwas mit einem zu kleinen Angebot, sondern vielmehr mit einem Mangel an Bewerbern zu tun hat. Dabei sollte schon lange bekannt sein, dass für eine Förderung nicht nur makellose Einser-Leistungen ausschlaggebend ist. Häufig fließt der gesamte Lebenslauf – fachspezifische Interessen, ehrenamtliches Engagement und der soziale Background – mit ein.
Auf der Plattform mystipendium.de kannst du dich über rund 3260 Stipendienprogramme informieren. Die Auswahl reicht vom Deutschlandstipendium über Stipendien der 13 Begabtenförderungswerke (u. a. Konrad-Adenauer- oder der Heinrich-Böll-Stiftung) bis hin zu „Nischen-Stipendien“ von Unternehmen oder kleineren Stiftungen. Neben monatlichen Finanzspritzen – in der Regel zwischen 300 und 735 Euro – gibt es auch Büchergeld, Zuschüsse zum Auslandssemester und wertvolle Netzwerk-Kontakte. Und: Stipendien müssen nicht zurückgezahlt werden. Also los, bewerben!

 3. BILDUNGSKREDIT/BILDUNGSFONDS
Vor allem gegen Ende des Studiums, wenn keine Zeit zum Jobben bleibt, kann es entlastend sein, sich Geld zu leihen. Anbieter sind u. a. die Kreditanstalt für Wiederaufbau mit dem KfW-Studienkredit (max. 650 Euro/Monat), das Bundesverwaltungsamt (max. 7200 Euro/24 Monate) sowie die Deutsche Bank (max. 800 Euro/Monat). Einige Anbieter verlangen für den Zahlungszeitraum Leistungsnachweise und nicht mehr als zwei Urlaubssemester. Natürlich muss das Ganze inklusive Zinsen zurückgezahlt werden. In der Regel nach anderthalb bis fünf Jahren.

Eine weitere Möglichkeit sind Bildungsfonds (max. 1000 Euro/Monat), eine Studienfinanzierung, die vor allem von Unternehmen und Hochschulen angeboten wird. Hier verpflichtest du dich, die Summe nach dem Berufseinstieg mit vier bis zehn Prozent deines Monatsbruttogehalts zu tilgen.

4. NEBENJOB
Kellnern, Flyer verteilen, Supermarktregale einräumen, im Sommer als Animateur nach Malle: Fast kein Student kommt ums Jobben herum. Hier ein paar Dinge, auf die du vor Vertragsabschluss achten solltest:

· 2019 gilt ein neuer Mindestlohn. Er liegt dann bei 9,19 Euro pro Zeitstunde.

· Ideal ist wohl ein 450-Euro-Job. Dann müssen nämlich keine Steuern und Sozialabgaben gezahlt werden. Mit Ausnahme des Rentenbeitrags von 16,20 Euro im Monat (davon kann man sich aber auch befreien lassen). Achtung: Auch mit Urlaubs- und Weihnachtsgeld darf die Grenze nicht überschritten werden.

· Ferienjobs, die nicht länger als 70 Tage bzw. maximal drei Monate dauern, sind ebenfalls frei von Sozialabgaben. Steuern werden erst ab einem Monatsgehalt von 951 Euro fällig.

· Liegst du mit deinem Verdienst regelmäßig zwischen 450,01 und 850 Euro (ab Juli 2019: 1300 Euro) ist das Ganze ein Midijob (darunter zählt in der Regel auch die Werkstudententätigkeit). Arbeitest du höchstens 20 Stunden in der Woche, musst du keine Abgaben zahlen. Mit Ausnahme des Rentenbeitrags von bis zu 9,35 Prozent. Steuern werden in der Steuerklasse V und VI fällig.

· Verdienst du über 450 Euro im Monat, kannst du dich bei der Krankenkasse nicht mehr familienversichern lassen. Der Studentenbeitrag liegt derzeit bei rund 91 Euro monatlich.

· Wer BAföG bezieht, sollte im Bewilligungszeitraum nicht mehr als 5416 Euro erjobben. Dann wird nämlich die Förderung anteilig gekürzt.

 5. KINDERGELD
In Sachen Kohle kannst du dich freuen, auch noch mit 25 als Kind zu gelten. Solange wird nämlich Kindergeld gezahlt (1. und 2. Kind: 194 Euro/Monat, 3. Kind: 200 Euro/Monat, ab 4. Kind: 225 Euro/Monat). Beantragen müssen dieses deine Eltern, deine Pflicht ist es, die „Ernsthaftigkeit“ deines Studiums nachzuweisen. Durch Leistungsbescheinigungen und die Einhaltung der Regelstudienzeit. Auch während des konsekutiven Masterstudiums wird Kindergeld gezahlt. Aber Achtung: Darfst du im Bachelor so viel nebenher jobben wie du magst, liegt die Grenze im Master bei 20 Stunden pro Woche. Kommst du drüber, geht der Kindergeldanspruch verloren.

 6. WOHNGELD/WBS
Ja ja, die liebe Miete. Wahrscheinlich der Posten, für den das meiste Geld draufgeht. Und wahnsinnig viele Möglichkeiten, ihn zu senken, gibt es leider nicht. 1. Wohngeld: Hast du Anspruch auf BAföG, hast du keinen auf Wohngeld. Es gibt jedoch Ausnahmen. Bist du älter als 30, hast die Förderungshöchstdauer überschritten oder ein Zweitstudium begonnen, gibt’s kein BAföG mehr – aber tadaa: Wohngeld! 2. Wohnberechtigungsschein (WBS): Kannst du nachweisen, dass dein Jahreseinkommen niedrig ist (z. B. in Hamburg 12000 Euro), du Bafög-Bezieher bist und dir deine Eltern im Monat keine Millionen überweisen, lohnt es sich, diesen beim Wohnungsamt zu betragen. Dann hast du nämlich Anspruch auf eine günstigere Sozialwohnung. Wichtig für WGs: Alle Mitbewohner müssen WBS-Besitzer sein.

Wie es bleibt & sich vermehrt

7. KENNE DEINE FINANZEN
Regel Nr. 1, um seine Finanzen im Griff zu haben: sich einem Überblick über Einnahmen und Ausgaben verschaffen. Nicht selten kreist am Monatsende der Pleitegeier, weil es an Transparenz fehlt. Deshalb: Mach dir die Mühe und schreibe mal zwei, drei Monate auf (oder per Haushaltsbuch-App), was in Kategorien wie Wohnen, Klamotten, Essen/Trinken, Freizeit/Party und Abos/Verträge für Kohle draufgeht. So ermittelst du deinen monatlichen „Ausgabe-Horizont“, erkennst unter Umständen Sparpotenziale und ob das im Einklang mit deinen Einnahmen steht.

 8. NUTZE DEN UMSCHLAG-TRICK
Die EC-Karte ist zwar schön und gut, sie ist aber auch ein Luder. Denn was sie auf dem Konto „anrichtet“, erkennt man nicht unmittelbar am Geldbeutel. Hebe dir daher, wenn Einnahmen eintrudeln, das nach den Fixkosten bleibende Budget ab und packe es – nach Kategorien sortiert – ganz oldschool in verschiedene Briefumschläge. Jedes Bier in der Kneipe, jeder Supermarkteinkauf, jedes neue Paar Schuhe wird von dem jeweiligen „Barvermögen“ bezahlt. Und vielleicht bleibt am Monatsende in dem ein oder anderen Briefumschlag sogar etwas übrig…

 9. WARTE 30 TAGE
Mal einen finanziellen Cheat Day einlegen, die 50 Euro Weihnachtsgeld von Oma einfach spontan rauszuhauen – hey, ja, gönn dir! Manchmal kaufen wir aus einem Impuls heraus aber auch Dinge, die wir eigentlich gar nicht benutzen und nach einer Weile nicht mal mehr toll finden. Dann verstaubt die Nudelmaschine neben dem Reibenset mit 50 Aufsätzen. Frage dich daher vor jedem etwas größerem Kauf: Brauche ich das wirklich? Und warte 30 Tage ab, bevor du kaufst. Bist du nach einem Monat noch immer davon überzeugt, wirst du wohl lange daran Freude haben.

 10. MINIMALISMUS IM SCHRANK 
Minimalismus ist nicht nur ein Trend, der Ressourcen schont, sondern auch Geld spart. Beispiel: Klamotten. Laut der Bloggerin Anuschka Rees (anuschkarees.com) braucht es nämlich nur maximal 20 Teile für eine komplette Garderobe. Voraussetzung ist nur, dass man sie gut kombinieren kann.

 11. REPARIER’S
Toaster, Staubsauger, Laptop oder Fahrrad: Geht etwas kaputt, kaufen wir nicht selten neu oder lassen den vermeintlichen Totalschaden teuer reparieren. Dabei gibt es in nahezu jeder Studentenstadt sogenannte Repair Cafés, in denen man auch vieles selbst und unter kostenloser fachmännischer Anleitung wieder zum Laufen bringen kann. Adressen unter: reparatur-initiativen.de

 12. WOHNE UMSONST
Nie waren die Mieten wohl höher als heute. Doch es geht auch für lau. Die Initiative „Wohnen für Hilfe“ vermittelt Studenten Zimmer bei Senioren. Gezahlt werden nur die Nebenkosten, die Miete wird in Form von Hilfeleistungen wie Fensterputzen, Rasenmähen oder Einkaufen beglichen. Gemäß der Regel: 1 Quadratmeter = 1 Stunde Hilfe/Monat. Infos gibt’s bei den Studentenwerken.

 13. LASS BEI DIR WOHNEN
Wohnraum ist wohl das wertvollste Gut, das Studenten besitzen. Das solltest du nutzen und dein Zimmer, wenn du am Wochenende nicht da oder im Urlaub bist, zum Beispiel via Airbnb untervermieten. Aber Vorsicht: Vorher unbedingt die Erlaubnis des Vermieters einholen. Und ans Finanzamt denken. Das will nämlich ein Stück vom Kuchen abhaben, wenn dein Vermietgewinn größer ist als 520 Euro.

 14. ERKLÄR DICH
Apropos Finanzamt: Auch als Student kann es sich lohnen, die Steuererklärung zu machen. Denn in der Regel bekommst du dadurch deine gezahlte Lohnsteuer zurück und kannst zusätzlich noch verschiedene Dinge (anteilig) absetzen. Zum Beispiel: Fahrten zur Uni, Studien- und Zulassungsgebühren, Ausgaben für Bewerbungen sowie Kosten für Arbeitsmittel wie Fachliteratur, den neuen Laptop oder Zinsen für einen Studienkredit.

 15. DEN AUSWEIS, BITTE!
Neben dem Studentenausweis, deiner Eintrittskarte für Rabatte, günstigere Tarife und Ermäßigungen in Kino, Theater oder Museum, solltest du auch die ISIC (= International Student Identity Card) immer in der Tasche haben. Der Internationale Studentenausweis gilt nämlich in über 100 Ländern und verschafft dir verbilligte Flüge, Unterkünfte und Eintrittspreise. Beantragen unter: isic.de

16. SPORT ZUM MINIPREIS
Von Aikido bis Zumba: Das Angebot an Hochschulsport ist riesig – und preiswert. Niemals wieder in deinem Leben hast du wohl die Chance, so günstig Sportarten auszuprobieren, wie als Student. Auch Kostspieliges wie den Segelschein kannst du an der Uni machen. Rund 300 Euro zahlst du hier dafür. Ohne Studentenausweis legst du schon mal mehr als das Doppelte auf den Tisch.

17. AUS ZWEITER HAND

Es muss nicht alles neu sein. Und Second Hand ist auch viel billiger. Zum Beispiel hier:

· Klamotten: kleiderkreisel.de, ubup.com, secondlifefashion.de

· Bücher: studiebuch.de, knickknacks.de, bonavendi.de, openstax.org (kostenlose englischsprachige Fachbücher)

· Technik: rebuy.de, asgoodasnew.de, backmarket.de

 18. RABATTE! RABATTE! RABATTE!
Dein Studentenstatus ist bares Geld wert. Auf Seiten wie allmaxx.de, unimall.de oder iamstudent.de gibt’s massig Rabatte auf Klamotten, Software, technische Geräte, Sprachreisen oder deine nächste Pizzabestellung.

19. TARIF-EXTRAWURST
Auch in Sachen Tarifen – sei es Versicherung, Internet, Strom, Bahn oder Bankkonto – bekommst du als Student vielerlei spezielle Vergünstigungen. Super für den Preisvergleich ist verivox.de.

 20. LEG WAS AN
An die Rente zu denken, wenn man noch nicht mal ins Berufsleben gestartet ist, mag absurd klingen. Und dennoch: So früh wie möglich anzufangen, ist mehr als ratsam. Ideal – auch für Studenten – sind sogenannte ETF-Sparpläne. Bei Online-Banken kannst du so schon mit 25 Euro pro Monat ein Vermögen aufbauen.

 SOS am Monatsende

 21. Blut spenden

Blut: 20 bis 25 Euro (Männer: alle 10 Wochen, Frauen: alle 12 Wochen)

Blutplasma: 15 bis 25 Euro (bis zu 45 Spenden pro Jahr)

 

22. Samen spenden
Gespendet wird in der Regel einmal wöchentlich in einem Zeitraum von sechs Monaten bis zu einem Jahr. Aufwandsentschädigung pro Spende: ca. 100 Euro.

 23. Reste kochen
Die App „Zu gut für die Tonne“ liefert dir auf Grundlage von Zutaten, die du noch zuhause hast, leckere Resterezepte. Herrscht allgemein gähnende Leere in Kühlschrank und Vorratsregal: Lade dir die App „Too Good To Go“ runter. Sie zeigt dir, in welchen Restaurants, Bäckereien oder Supermärkten du dir Lebensmittel abholen kannst (ab drei Euro), die man sonst weggeschmeißen würde.

 24. Free your stuff
Wenn totale Ebbe auf dem Konto ist, hilft diese Plattform. Dort werden alle möglichen Dinge verschenkt – Möbel, Bücher, Klamotten, Lebensmittel.

 25. Ausmisten & zu Geld machen
Klamotten, Geschirr, sonstiger Tinnef: Bestimmt lagern auch in deinen Schränken irgendwelche „Leichen“, die du nicht mehr anziehst oder benutzt. Ab damit auf Ebay Kleinanzeigen, Kleiderkreisel, Momox oder Swapper! Oder aber offline verticken auf dem Flohmarkt. Auch ein guter Trick, um sein Geld zusammenzuhalten: Für jedes neu gekaufte Teil, verkaufst du etwas, was du nicht mehr brauchst.

 26. Koffer ersteigern
Manchmal lohnt sich auch eine kleine Investition. Zum Beispiel beim Ersteigern von herrenlosem Gepäck an Flughäfen oder Bahnhöfen. Ob Smartphone, Designerklamotte oder Fahrrad – mit etwas Glück kannst du so manch Wertvolles für einen schmalen Taler ergattern.

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