So übersteht eure Beziehung das Auslandssemester
So übersteht eure Beziehung das Auslandssemester
Ein Studium ist auch die Zeit der Fernbeziehungen. Mal ist der eine für ein Semester in Madrid, mal der andere für ein Praktikum in Nairobi. Vier Studierende, die auf der Webseite studieren-weltweit.de bloggen, erzählen, wie ihre persönlichen Liebesgeschichten das Getrenntsein überstanden haben.
Amin [22] – Dubai & Jordanien:
„Als ich in Jordanien war, telefonierten wir jeden Abend, was zu einem Ritual wurde. Wir erzählten uns von unserem Tag und meist hatte ich mehr zu erzählen, bei all den Erfahrungen und Erlebnissen. Oft nahm ich wahr, dass das blöd für sie war. Allerdings gab sie mir nie das Gefühl, dass ich bei ihr in Deutschland hätte bleiben sollen. Die längste Zeit getrennt, also ohne uns zu sehen, waren knapp drei Monate. Während meiner Zeit in Dubai kam sie zu Besuch, was für mich sehr wichtig war. Seiner Partnerin all die Dinge zu zeigen, die man selbst jeden Tag sieht, gibt einem das Gefühl, besser verstanden zu werden. Es ist eben ein Unterschied, ob man nur von den Eindrücken hört oder wirklich dabei ist.
Eifersucht ist natürlich auch ein Thema, was sowohl einen selbst als auch den anderen beschäftigt. Aber Ehrlichkeit und Vertrauen sind meiner Meinung nach vor allem in einer Fernbeziehung wichtig. Es bringt nichts, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, was 6.000 Kilometer weit entfernt passiert.“
Abdurassul [25] – Singapur:
„Spanien, Deutschland, Singapur, Thailand – diese Route, verteilt über fünf Monate, musste unsere Lovestory durchstehen. Damals wussten wir auch noch nicht so recht, was jetzt daraus wird, beziehungsweise hatten auch so unsere Befürchtungen.
Im Endeffekt war die Liebe jedoch stärker. Ich würde sogar behaupten, dass der Auslandsaufenthalt uns noch enger zusammengeschweißt hat. Schließlich wartet nicht jeder so lange auf einen. Dennoch ist eine Fernbeziehungen mit Herausforderungen verbunden, daher sind hier unsere Tipps:
- Sprecht miteinander über eure Sorgen und Ängste – und versucht, den anderen zu verstehen.
- Nehmt euch Zeit und verabredet euch für ausgedehnte Skype-Dates.
- Für die Daheimgebliebenen: Die Lücke kommt einem weniger groß vor, wenn man selbst auch viel unternimmt – sei es ein neues Hobby oder ein fokussiertes Unisemester. Macht es auch zu eurem Semester!“
Camilla [25] – Kirgistan:
„Eine Auslandserfahrung inklusive Fernbeziehung scheint zum Scheitern verurteilt? Kein Grund zur Sorge, wenn man es schafft, regelmäßig Kontakt zu halten und damit seine neue Heimat ein wenig zu teilen. Drei Monate habe ich in Kirgistan eine Sprachassistenz absolviert und natürlich ist auch da Vermissen angesagt. Neben regelmäßigen Skype-Calls habe ich zum Füller gegriffen und Briefe geschrieben – fast schon wieder romantisch!
Das Highlight war jedoch der Überraschungsbesuch meines Freundes: Für zehn Tage hat er sich zu mir nach Zentralasien getraut, sodass ich ihm ein Stück meiner neuen Welt zeigen konnte. Im Anschluss haben wir einen gemeinsamen Roadtrip unternommen, einmal um den fast größten Gebirgssee der Welt, dem Issyk-Kul. Jetzt geht’s auf die nächste Stufe: Es geht für mich für ein halbes Jahr nach Kolumbien. Dafür habe ich mir bereits genug Briefbögen zugelegt. Aus sicheren Quellen weiß ich allerdings, dass mein Freund schon nach günstigen Flügen nach Bogotá schaut – da ist Vorfreude vorprogrammiert!“
Malte [26] – Mexiko:
„Liebe und Auslandsstudium – das gehört für mich unweigerlich zusammen. Denn meine Freundin lernte ich in Cádiz/Spanien kennen, wo wir beide vor vier Jahren Erasmus machten. Sie kam zwar nicht aus dem sonnigen Andalusien, sondern aus dem Sauerland, aber irgendwie mochte ich sie trotzdem ziemlich. Als es jetzt für mich nach Mexiko ging, minderte die Aussicht, sie so lange nicht sehen zu können, natürlich erst mal die Vorfreude.
Aber wir machten aus der Not eine Tugend und reisten im Anschluss zusammen durch Mexiko und Kolumbien. Meine Freundin absolvierte dort dann ein Praktikum in Bogotá. So konnten wir unsere individuellen Auslandserfahrungen miteinander teilen, was unsere Beziehung sehr bereichert hat. Die Monate, die wir uns davor nicht sehen konnten, waren so auch schnell wieder vergessen. Ein Hinderungsgrund für einen Auslandsaufenthalt sollte eine Beziehung daheim also nicht sein.“
Auf www.studieren-weltweit.de, einer Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), berichten Studierende live von ihrer Zeit im Ausland. Auch via Instagram, YouTube und Twitter teilen die Correspondents ihre Erlebnisse. Eine super Informations- und Inspirationsquelle für dein eigenes Auslandssemester!