8 Serienempfehlungen für kalte Wintertage, die du garantiert noch nicht in gesehen hast!
Serienempfehlungen für kalte Wintertage, die du garantiert noch nicht in gesehen hast!
Was hilft besser gegen Winterblues und die fehlende Lust zu jeglicher Art von Outdoor-Aktivität als eine volle und noch dazu absolut sehenswerte Watchlist?! Diesem manchmal gar nicht so einfachem Unterfangen soll mit folgender Liste, die nämlich voll von hochgelobten und noch dazu eher unbekannten Serienperlen ist, großzügig Abhilfe geschafft werden. Viel Spaß also beim gepflegten Binge-Watching im gut geheizten zu Hause!
1. Catastrophe, seit 2015, 4 Staffeln, Staffel 1-3 auf Amazon Prime
Der Amerikaner Rob (Rob Delaney) lernt auf einer Geschäftsreise die Grundschullehrerin Sharon (Sharon Horgan) in einer Londoner Bar kennen. Sie verbringen mehrere heiße Nächte bis Rob wieder abfahren muss. Schließlich stellt Sharon fest, dass sie schwanger ist. Die beiden entscheiden sich für das Baby und ihre Beziehung, obwohl sie sich kaum kennen und beginnen ein gemeinsames Leben mit wirklich (!) allen Anstrengungen, die dazu gehören. Catastrophe wurde von den beiden Hauptdarstellern gemeinsam erdacht und geschrieben und entwickelte sich schnell zum hellen Stern am abgedroschenen Comedy-Himmel. Horgan und Delaney lernten sich über Twitter kennen und tauschten zuerst ihre Gags miteinander aus und entwickelten dann die Geschichte des Paares aus Catastrophe. Das Ergebnis schafft es in der kurzen Zeit von nur 25 Minuten und 6 Episoden pro Staffel überraschenderweise einfach alles perfekt zu vereinen: Dialoge, die nur so vor Zynismus strotzen, realistische Romantik, die so angenehm unkitschig ist, eine erfrischende und vor allem authentische Geschichte, bei der es einfach Spaß macht, den interessanten Figuren bei der Konfliktbewältigung zuzusehen! Und auch die Kritiker feiern die Serie: Delaney und Horgan teilten sich bereits eine Emmy-Nominierung, Carrie Fisher, die eine Gastrolle in der Serie übernahm, wurde für Outstanding Guest Actress in a Comedy Series nominiert.
Aktuell läuft die vierte und leider auch letzte Staffel in Großbritannien im TV und kommt hoffentlich auch bald auf Amazon Prime.
2. Alias Grace, 2017, Miniserie auf Netflix
Kanada, 1840: Die unscheinbare Grace Marks (Sarah Gadons) ist eine Einwanderin aus Irland und arbeitet als Hausmädchen in ihrer neuen Heimat. Als sie für einen brutalen Mord zu lebenslanger Haft verurteilt wird, macht sie das zur Obsession eines Doktors. Dieser versucht die Wahrheit über die vermeintliche Mörderin herauszubekommen und kratzt jedoch offenbar nur an der Oberfläche… Die atmosphärische Serie basiert auf dem gleichnamigen Roman von Margaret Atwood und kann die komplexe Anlage des Buches glücklicherweise fesselnd beibehalten: im Voice-Over, das Grace als Erzählerin setzt, in den Gedichten, die jeder Folge vorangestellt sind, auch in dem Dickens-Touch, der der ganzen Serie anhaftet. Alias Grace etabliert zudem gleich zu Beginn den Quilt - die aus vielen kleinen Stoffresten zusammengesetzte Decke, die im angloamerikanischen Raum lange Tradition hat - als Supermetapher im Kampf der Geschlechter. Die Rolle der Frau in der Gesellschaft wird schonungslos dargestellt und mit fesselnden Montagen und Aufnahmen untermalt. Beißende soziale Kommentare und Sarah Gadons hypnotische Performance machen Alias Grace damit zu einer würdigen Ergänzung des Margaret Atwood Anpassungskatalogs, der wieder einmal erschreckend nah mit unserer Gegenwart korreliert…
3. Broardchurch, 2013-2017, 3 Staffeln auf Netflix
Der Tod eines kleinen Jungen löst eine komplexe Mordermittlung aus, die die kleine englische Küstenstadt, ihre Bewohner ebenso wie ihre vielschichtigen Geheimnisse in den Mittelpunkt des nationalen Interesses rückt. Die lokale Polizistin Ellie Miller (The Favourite-Star Olivia Colman) muss widerwillig mit dem eigensinnigen Newcomer D.I. Alec Hardy (Dr. Who oder auch David Tennant) an dem emotionsgeladenen Fall zusammenarbeiten. Und natürlich dauert es nicht lange, bis sie gezwungen wird, ihre eigene Gemeinschaft in einem ganz neuen, verstörenden Licht zu betrachten. Und die Kritiker feiern die Serie, und das zu Recht! Dass die erste Staffel sieben BAFTA-Nominierungen erhielt; Olivia Colman gewann die Auszeichnung als Beste Schauspielerin, David Bradley gewann in der Kategorie Bester Nebendarsteller und die Serie den Preis für die Beste Dramaserie erhielt sind nur einige wenige Beispiele dieser These. Sowohl die Ermittlungen als auch der Umgang mit Dannys Tod werden über mehrere Jahre hinweg aus einer Vielzahl verschiedener Perspektiven geschildert. In den Staffeln zwei und drei rückt jeweils ein weiteres Verbrechen in den Mittelpunkt. Die berührende Dramatik gemeinsam mit der gottverlassenen Stimmung, macht die Broadchruch zugleich erschreckend und unheimlich fesselnd…egal, was passiert man kann erst mit allem abschließen, wenn die letzte Episode zu Ende ist!
4. Godless, 2017, Miniserie auf Netflix
Der amerikanische Westen in den 1880ern: Frank Griffin (Jeff Daniels) ist der selbst für “Western-Verhältnisse” absolut erbarmungslose Kopf einer Banditenbande, auf der Suche nach seinem ehemaligen Partner und nun erbittertem Feind Roy Goode (Jack O’Connell). Dieser versteckt sich auf der Pferde-Farm von Alice Fletcher (Downton Abbey-Ikone Michelle Dockery) und führt Frank damit in das Städtchen La Belle in New Mexico, einer Stadt, die fast vollständig von Frauen bewohnt wird (ein Bergbauunfall tötete alle Ehemänner und Väter und Söhne). Die Banditen beginnen La Belle systematisch zu verwüsten, bis die Frauen aufstehen, um sich im mitreißenden, von Kugeln gefüllten Finale der Serie zu verteidigen. Godless - von Scott Frank erschaffen und von Steven Soderbergh produziert, zeigt erstmals die übliche Geschichte eines einsamen rebellischen Cowboys, in Verbindung mit starken und unabhängigen Frauencharakteren, die durch die Bank weg glänzendes Schauspiel abliefern. Für diese perfekt inszenierte und wunderschön gefilmte Optimierung eines abgedroschenen Genres gab es von den Kritikern viel Lob, zwei Emmy-Auszeichnungen sowie Berücksichtigungen in den Jahresbestenlisten von Vanity Fair und der Washington Post - also absoluter Must-Watch-Status!
5. Good Girls Revolt, 2016, leider nur eine Staffel auf Amazon Prime
Amerika in den 60ern: Die Welt erlebt eine kulturelle Revolution, aber in der Nachrichtenredaktion von „News of the Week“ bleibt alles beim Alten. Basierend auf historischen Ereignissen erzählt das Good Girls Revolt aus einer Zeit, in der Journalismus noch eine Männerdomäne war – und von drei jungen Frauen, die anfangen, sich dagegen aufzulehnen. Patti (Genevieve Angelson), Jane (Anna Camp) und Cindy (Erin Darke) lösen mit ihrer revolutionären Forderung nach Gleichbehandlung lösen entscheidende Veränderungen in der Nachrichtenredaktion aus, die Ehen, Karrieren, Lieb- und Freundschaften auf den Prüfstand stellen. Good Girls Revolt ist dabei nicht nur ein unterhaltsames period drama, sondern zudem die Fiktionalisierung einer wahren Begebenheit aus dem Jahr 1970. Damals reichten 46 Frauen eine Sammelklage gegen ihren Arbeitgeber Newsweek, einem der „big three“, der meinungsbildenden englischsprachigen Nachrichtenmagazine, wegen „systematischer Diskriminierung“ ein. Lynch Povich, die Autorin der Buchvorlage der Serie zählte zu diesen Frauen und stieg fünf Jahre später als erste Frau zur leitenden Redakteurin der Newsweek auf. Die anwaltliche Vertretung übernahm Eleanor Holmes Norton, die seit 1991 Mitglied des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten ist. Und nicht genug eine tragende Rolle in der Serie spielt die bekannte Regisseurin und Drehbuchautorin Nora Ephron (Harry & Sally; Schlaflos in Seattle). Good Girls Revolt bietet also eine überzeugende wahre Geschichte, erzählt von einer talentierten Besetzung in einem coolen Look, der zwar kein Mad Men-Level erreicht, jedoch definitiv sehr sehenswert ist.
6. The Marvelous Mrs. Maisel, Staffel 2 auf Amazon Prime
Die erste absolut verdient unendlich erfolgreiche Staffel von The Marvelous Mrs. Maisel endete mit Rachel Brosnahans, die sich im Glanz eines erfolgreichen Stand-up-Sets sonnt und ihrem offensichtlichen Einstieg in die Welt der großen Ligen der New Yorker Komödie entgegenblickt. Miriam Maisel lebt Ende der 50er Jahre in New York ein Leben, wie im Paradies: gut situiert, zwei tolle Kinder, umwerfende Kleider und ein liebevolle Ehe…bis Ehemann Joel (Michael Zegen) sie spontan für seine Affäre verlässt. Die Schöpfer sind keine geringeren als Gilmore Girls-Erfinder Sherman-Palladino und Daniel Palladino, die ein bezauberndes, erhöhtes Märchen aus New York City schufen und darin eine absolut erfrischende und unendlich gut gespielte Geschichte spielen ließen. Die zweite Staffel wurde daher heiß herbeigesehnt und erfüllt völlig die hohen Erwartungen. Die Serie gewann drei Golden Globe Awards (Best Television Series – Musical or Comedy und zwei Best Actress – Musical or Comedy für Brosnahan) und nicht weniger als fünf Primetime Emmy Awards, darunter Outstanding Comedy Series und Outstanding Lead Actress in a Comedy Series. Bereits im Mai 2018 verlängerte man die Serie für eine dritte Staffel verlängert, noch bevor die zweite Staffel im Dezember ausgestrahlt wurde! Mrs. Maisel wird in der Zukunft definitiv als absoluter Serien-Klassiker gelten!
7. Homecoming, seit 2018, 1 Staffel auf Amazon Prime
Das Prime Original Homecoming, die erste Serie mit OSCAR®-Gewinnerin Julia Roberts in der Hauptrolle, ist ein bewegender Psychothriller unter der Regie von Sam Esmail (Mr. Robot) und dreht sich um die Erlebnisse von Heidi Bergman (Roberts), die Sachbearbeiterin im Homecoming Transitional Support Center ist, einer Einrichtung, Soldaten wie dem besonnenen Walter Cruz (Stephan James) dabei hilft, wieder ins zivile Leben zurückzufinden. Zeitsprung – vier Jahre später, 2022, hat Heidi ein neues Leben begonnen, jobbt als Kellnerin und lebt bei ihrer Mutter (Sissy Spacek) in einer Kleinstadt. Doch dann besucht sie ein Prüfer des Verteidigungsministeriums (Shea Whighman) und will wissen, warum sie die Homecoming-Einrichtung verlassen hat und was damals in der Einrichtung und ihrem Mutterkonzern vorgegangen ist . Heidi beginnt zu begreifen, dass hinter ihren Erlebnissen mehr verborgen ist, als sie dachte... Schöpfer der Serie sind Eli Horowitz und Micah Bloomberg, die ebenfalls den beliebten, gleichnamigen Podcasts betrieben, auf dem die Serie basiert. Und auch wenn sich in der visuellen Version Spannung und Atmosphäre zunächst langsam aufbauen und es zahlreiche Momenten der Irritation zu überwinden gilt, erweist sich Homecoming als reizvolle Überraschung für die üblichen Sehgewohnheiten. Gelobt wurde diese mutige Herangehensweise auch von den Kritikern, von denen es drei Golden Globe-Nominierungen und zwei Satellite Awards gab.
8. Russian Doll, ab 1. Februar auf Netflix
Die Details für Netflix' kommende Serie Russian Doll wurden weitgehend geheim gehalten, sodass sich nur vermuten lässt, welche Art von dunkler Komödie Natasha Lyonne (Orange Is The New Black!) Amy Poehler und Leslye Headland sich hätten ausdenken können. Nun bekannt ist, Lyonne spielt eine junge Frau namens Nadia, die ihren Geburtstag feiert. Aber egal wie sehr sie sich auch anstrengt, Nadia kann der Situation nicht entkommen, ohne zu sterben. Wieder und wieder: Sie wird von einem Taxi draußen überfahren, stürzt zweimal die Wohnungstreppe hinunter oder fällt durch eine riesige Falltüren, die New York Citys Gehwege zu säumen scheinen. Während der Trailer weitergeht, kämpft Nadia mit der Tatsache, dass sie ihren eigenen Tod - mehrmals - noch einmal erlebt und stellt ihren Verstand in Frage. Schließlich sagt sie: “Das Leben ist kurz, Carpe diem, etc." Und genau das werden wir am 1. Februar auch tun und sofort mit dem Anschauen starten!