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Was macht dich glücklich? − Matthias Schweighöfer im Interview

Was macht dich glücklich? −
Matthias Schweighöfer im Interview

Das fragt der Film „100 Dinge“. Und wir fragten es Hauptdarsteller Matthias Schweighöfer. Ein Gespräch über Konsum, Freundschaft und den Penis von Florian David Fitz.

Foto: Warner Bros. Ent.

PB: Matthias, 100 Tage ohne jeglichen Konsum – würdest du das hinkriegen?

MS: Ich bin kein Konsum-Junkie, aber ein Gewohnheitstier. 100 Tage ohne Handy wären mal interessant. Aber 100 Tage ohne Auto oder Matratze wären schon schwer.

Toni, der auf teure Kosmetik und Klamotten steht, ist also ganz anders als du?

Absolut. Früher war es natürlich cool auf dem Basketball-Platz das neue „Air Jordon“-Paar zu tragen. Aber ich bin eigentlich nicht so markenaffin und heule auch nicht los, weil ich beim Gebot für irgendeinen irren Schuh aus den 80ern überboten wurde.

Auf welche drei Dinge könntest du dennoch schwer verzichten?

Auf mein Handy, denn mittlerweile ist das ja wirklich mehr, als nur ein Gerät zum Telefonieren. Zweitens: meine Matratze. Wir waren gerade für Dreharbeiten in einem Hotel, da war die so weich, dass man eigentlich keine Decke mehr brauchte, weil die fast zusammengeklappt ist. Drittens: mein Auto. Einfach Fenster runter, einen guten Song rein – einfach schön.

Foto: Warner Bros. Ent.

„100 Dinge“ – worum geht’s?

Per Wette müssen Paul (Florian David Fitz) und Toni (Matthias Schweighöfer) 100 Tage auf ihren Besitz verzichten, wobei sie sich jeden Tag ein Teil zurückholen dürfen. Am Anfang eine Herausforderung, mit der Zeit reift aber die Erkenntnis: Vielleicht sind Smartphones & Co. gar nicht das Wichtigste. Kinostart: 6.12.18

Die Meere „ertrinken“ in Plastik, Afrika in Elektroschrott. Machst du dir über solche Themen Gedanken?

Ich habe mich kürzlich wirklich gefragt, warum ich manche Sachen habe. Ich versuche schon, weitgehend auf Plastik zu verzichten. Denn ich habe ja eine nachfolgende Generation um mich, die mal nicht durch Flaschen schwimmen soll.

Was hast du persönlich aus dem Film mitgenommen?

Dass es tatsächlich um die Menschen geht. Und darum, besondere Momente mit ihnen zu teilen. Ein Handy zu verlieren, ist scheiße. Einen Freund zu verlieren, ist schlimmer. Menschen und Liebe machen glücklich. Ich habe zwei gesunde Kinder, tolle Freunde, eine gute Familie. Und ich wertschätze heute Zeit ganz anders. Zeit haben, macht mich glücklich.


Stichwort „besondere Momente“: Im Film rennen du und Florian David Fitz viel nackt durch Berlin. Hat das Spuren hinterlassen?

Ich war zu Ostern im Urlaub, als wir einige Zeit drehfrei hatten, habe im Hotel gesessen und mir echt noch Glasscherben aus den Füßen entfernt. Das hat also auf jeden Fall Spuren hinterlassen. (lacht) Das war schon irre. Nackt die Mauer langsprinten. Nicht nur einmal. Wir haben auch am Kottbusser Tor gedreht. Wenn da irgendwelche Party People vorbeikamen – deren Gesichter: unbezahlbar. Den Trip hatten die noch nie. (lacht)

Die brauchen keine Drogen mehr.

Beim Anblick von Florian, ja. (lacht) Also entweder wird dir schlecht oder du bist beeindruckt.


Wie war’s bei dir?

Mir wurde schlecht. Und dann war ich beeindruckt. (lacht)


Schweißt sowas freundschaftlich zusammen?

Dieses Schwert scheidet Freundschaften. Denn wenn du mit diesem Mann an den FKK-Strand gehst, weißt du: Der Tag endet in einem Gespräch nur über ihn (lacht). Auch weil die anderen am Strand ständig fragen: „Ey, bist du neben einem Atomkraftwerk aufgewachsen?“ (lacht)


Neben einem entspannten Umgang mit Penisneid: Was ist essentiell in einer Freundschaft?

Vertrauen. Dass man sich wirklich vertraut. Und eine gesunde Kritikfähigkeit. Wenn man dann auch noch zusammenarbeitet, muss man – leider Gottes – auch mal sein Ego zurückschrauben können.

Und gelingt dir das?

Das muss gelingen, sonst wird es eine absolute Katastrophe.

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