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Ehrenamt - Warum wir uns wieder mehr sozial engagieren sollten. 9 gemeinnützige Ideen

Ehrenamt - Warum wir uns wieder mehr sozial engagieren sollten. 9 gemeinnützige Ideen

Ob Kinder- oder Seniorenbetreuung, Jugendarbeit, Kultur oder Umweltschutz: Mehr als jeder Dritte engagiert sich ehrenamtlich und tut Gutes. Und das große Plus: Es erweitert den eigenen Horizont: sozial, persönlich – und vor allem nachhaltig. In einigen Fällen, etwa bei der psychosozialen Hilfe oder dem Sanitätsdienst, bekommen Freiwillige zudem eine fundierte kostenlose Ausbildung.

Patenschaften

Zeit schenken, zuhören, sich austauschen und Horizonte erweitern – darum geht es bei Patenschaften. Die Möglichkeiten für solche Beziehungen sind vielfältig: So kann man beispielsweise als Schulpate in Grundschulen sozial benachteiligten Kindern Berufe vorstellen oder sich in einer 1:1 Patenschaft langfristig um die persönliche Förderung eines bestimmten Kindes kümmern und somit Gutes tun. Auch zwei Formen der Patenschaft: Vorlesepaten entführen die Kleinen in die Welt der Geschichten und Märchen; Paten für Flüchtlingsfamilien helfen bei der Suche nach Wohnungen, Jobs oder einem Sprachkurs.

Blut spenden

Täglich brauchen die deutschen Kliniken 15.000 Blutspenden – für Nachschub sorgt die Bevölkerung. Ohne die Blutspender, ob regelmäßig oder einmalig, wäre eine Versorgung der Patienten hierzulande nicht möglich. Wer Blut spendet, übernimmt somit gesellschaftliches Engagement und tut Gutes.

Die Blutspende dauert nur wenige Minuten, vorher wirst du (als Erstspender) in die Spenderdatei aufgenommen und kurz ärztlich untersucht. Wenn du zum Beispiel beim Deutschen Roten Kreuz spendest, gibt es danach einen kostenlosen Snack, um wieder zu Kräften zu kommen. Auch in Krankenhäusern kann man Blut spenden, dort gibt es in der Regel eine Aufwandsentschädigung.

Die DRK-Blutspendedienste arbeiten übrigens mit über 200.000 ehrenamtlichen Mitarbeitern, um die Blutspendetermine zu organisieren – auch eine Möglichkeit, Gutes zu tun.

Senioren

Einsam im Alter? Nicht, wenn ein Ehrenamtler vorliest, zuhört, bastelt, spielt oder die Senioren einfach mal aus dem Heim oder der Wohngemeinschaft für einen Spaziergang abholt. Die Freiwilligen springen dort ein, wo Familien beispielsweise zu weit entfernt wohnen für einen regelmäßigen Besuch.

Ebenso gibt es die Möglichkeit, im Hospiz tätig zu werden: Schwerstkranke und Sterbende ehrenamtlich besuchen und begleiten – das ist keine leichte Aufgabe. Daher werden die Ehrenamtlichen in der Regel in Kursen für diese Arbeit geschult und ausgebildet. Die Hospizarbeit trägt dazu bei, dass Menschen im Sterben nicht allein gelassen werden.

Umweltschutz

Sei es im Naturschutz, Tierschutz oder Gewässerschutz: Ohne den Einsatz der vielen Ehrenamtler hätte der Unmweltschutz heute nicht seinen hohen Stellenwert in der Gesellschaft. Die Möglichkeiten, im Umweltschutz Gutes zu tun, sind vielfältig und hängen in manchen Fällen auch von der Region ab, in der du wohnst:

  • Pate für die Natur: als Bachpaten, Biotoppate, Baumpate

  • Hilfe bei der Erstellung der Roten Listen

  • Naturschutzhelfer, Gewässerführer

  • Aufklärungsarbeit leisten in Regionalgruppen zum Beispiel bei: Nabu, Greenpeace, Bund, Tierschutzverein, Cradle to Cradle e. V.

Jungen Familien Zeit schenken

Kaum ist das Baby da, stellt es den Alltag der jungen Eltern auf den Kopf. Gut, dass es Hilfe gibt: Das Sozialunternehmen wellcome setzt sich für eine familienfreundliche Gesellschaft ein und unterstützt Familien im ersten Jahr nach der Geburt beim Übergang in den Alltag mit Baby. Ehrenamtler kommen ein- bis zweimal in der Woche für zwei bis drei Stunden zu den Familien und entlasten sie mit Babysitting, der Begleitung zum Arzt oder einfach praktisch im Alltag und mit einem offenen Ohr.

Neben wellcome gibt es viele andere Organisationen, die ähnliche Arbeit leisten und Familien Gutes tun. Manchmal liegt der Fokus auf der Hilfe für Alleinerziehende oder Familien mit einem schwerkranken Kind.

Rettungssanitäter

Wer sich für diese ehrenamtliche Tätigkeit entscheidet, ist immer direkt vor Ort: Bei Großveranstaltungen versorgen Sanitäter die Besucher im Notfall. Auch im Bevölkerungsschutz, etwa beim Aufbau von Notunterkünften, helfen Sanitäter mit und tun somit Gutes. Für dieses Ehrenamt erhältst du eine kostenfreie Ausbildung – vom Ersthelfer bis zum Rettungssanitäter.

Aktiv der Bevölkerung helfen kannst du auch im Technischen Hilfswerk (THW). Das THW ist zwar eine Bundesanstalt, doch nur ein Prozent der Mitarbeiter arbeiten hauptamtlich. In 668 Ortsverbänden engagieren sich bundesweit mehr als 80.000 Helfer in ihrer Freizeit, um Menschen in Not zu helfen und Gutes zu tun.

Flüchtlingshilfe

Sie mussten fliehen, sich in einem anderen Land mit neuer Kultur, Sprache und neuem Alltag zurechtfinden, da ist Hilfe in vielen Lebensbereichen nötig. Wer sich für Geflüchtete einsetzen und Gutes tun will, der hat vielfältige Möglichkeiten, wie:

  • Die eigene Sprache vermitteln: In Deutschkursen lernen Geflüchtete unsere Sprache und man selbst lernt ebenfalls viel über den Aufbau und die Logik der eigenen Muttersprache.

  • Kinderbetreuung: Du beschäftigst dich vor Ort etwa in der Notunterkunft mit den Kindern, malst und bastelst mit ihnen oder holst sie zusammen mit anderen Engagierten zum Fußball, Fahrrad fahren oder einem kulturellen Ausflug ab.

  • Spenden sortieren und Ausgabe der Spenden in der Kleiderkammer

Öffentlichkeitsarbeit

Du kommst aus dem Design, der Medienproduktion oder Kommunikation und möchtest deine Fähigkeiten für ein soziales Anliegen einbringen? Die Plattform youvo bringt Kreative mit sozialen Organisationen zusammen, die Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit brauchen.

So kann man zum Beispiel Vereine und Organisationen mit einer Pressebroschüre unterstützen, bei einem Image-Film mitarbeiten, Infografiken für die Website entwerfen, fotografieren oder die Website weiter entwickeln. Die Möglichkeiten mit der eigenen Kreativität anderen zu helfen und Gutes zu tun sind vielfältig.

Die Tafeln: Essen richtig verteilen

In Deutschland gibt es genügend Lebensmittel und doch herrscht bei manchen Menschen Mangel. Die Tafeln sammeln überschüssige Lebensmittel, geben diese an Bedürftige weiter und tun somit Gutes.

Über 60.000 Freiwillige helfen in ihrer Freizeit bei den Tafeln: als Fahrer, in der Warenausgabe oder im Lager beim Sortieren der gespendeten Lebensmittel – die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Auch in der Verwaltung, als externer Berater, bei der Organisation von Veranstaltungen oder bei der Gestaltung von Info-Material werden Ehrenamtler gesucht.


Noch mehr Möglichkeiten:

Du hast Lust bekommen, Gutes zu tun? Auf GuteTat.de gibt es Angebote und Unterstützung bei der Suche für Berlin, München und Hamburg. Bei den über 500 Freiwilligenagenturen in ganz Deutschland findest du ein größeres Angebot und zudem eine persönliche Beratung. Auf der Spendenplattform betterplace kannst du gezielt nach Zeitspenden suchen.

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