Bewerbung schreiben: Alles, was du wissen musst
Bewerbung schreiben: Alles, was du wissen musst
Wenn du noch am Anfang deiner Karriere stehst, ist es gar nicht so leicht, zu formulieren, was du alles drauf hast. Beachtest du bei deiner Bewerbung auf den ersten richtigen Job oder das Praktikum formal und inhaltlich einige Punkte, kannst du auch ohne viel Berufserfahrung punkten.
Überlegungen vor der Bewerbung
Bevor es ans Bewerbung schreiben für Job und Praktikum geht, solltest du dir einige Dinge überlegen und notieren. Frage dich zunächst, wer du bist und was dich ausmacht. Warum studierst du dein Fach? Welche Stärken zeichnen dich aus? Was machst du außerhalb der Uni? Gibt es etwas, wofür du dich engagierst? Hat dich diese Arbeit oder etwas anderes persönlich weitergebracht? Schlagwörter wären Selbstbewusstsein, Verantwortungsgefühl, Teamgeist – Kriterien also, die in Job und Praktikum zählen.
Beim Bewerbung schreiben ist es zudem wichtig, dass du herausstellst, warum du ausgerechnet diese Stelle möchtest. Welche Aspekte dich an der Position reizen und was du dir von deiner Tätigkeit in dem Unternehmen versprichst.
Überlege dir danach, was du kannst. Markiere in der Stellenanzeige die Anforderungen und gleiche diese mit deinen Erfahrungen ab. So ergibt sich eine Schnittmenge, auf die du im Anschreiben eingehen kannst. In welchen Fremdsprachen und Computerprogrammen bist du firm? Besitzt du Social Media-Kenntnisse und auf welchen Online-Plattformen trifft man sich an? Lege eine Liste mit allen Skills an, die für den Job relevant sind.
Bewerbung schreiben – los geht’s!
Das Anschreiben
Hier gilt: Das Anschreiben ist deine Eintrittskarte, sollte aber nicht nach Lobhudelei klingen und auch nicht deinen kompletten Lebenslauf nachbeten. Sei so konkret wie möglich und langweile den Personaler nicht! Denn dieser liest mitunter Hunderte von Bewerbungen im Monat und riecht Standardformulierungen zehn Meter gegen den Wind. Um nicht gleich auf dem Ablehnungsstapel zu landen, muss es dir hier gelingen, sein Interesse zu wecken. Begehe daher nicht den Fehler, Serienbriefe zu verschicken. Jeder Job und jedes Unternehmen ist besonders – das sollte sich auch in deiner Bewerbung widerspiegeln. Beschränke das Anschreiben auf rund 20 Zeilen.
Anrede
Die sehr geehrten Damen und Herren möchten deinen Brief nicht bekommen. Du richtest dein Anschreiben immer an eine konkrete Person. Ist diese dir nicht bekannt, rufst du im Unternehmen an und fragst, an wen du deine Bewerbung richten sollst.
Inhalt
Mit dem ersten Satz gibst du beim Bewerbung schreiben deine Visitenkarte ab. Beginnst du mit einem altbackenen „Hiermit bewerbe ich mich auf die ausgeschriebene Stelle XY“ hast du schon einmal ziemlich gute Chancen, dem Personaler ein langes Gähnen zu entlocken. Starte stattdessen mit einer knackigen Beschreibung deiner Person. Welchen Abschluss strebst du an? Hast du Aussicht auf eine gute Abschlussnote? Welche deiner Studienschwerpunkte und beruflichen Erfahrungen sind relevant für die Stelle?
In einem zweiten Absatz kannst du auf einige dieser Erfahrungen etwas genauer eingehen. Schreibe aber keine Romane! Was waren deine konkreten Aufgaben? Welche Kenntnisse hast du damit erlangt? Warst du während deines Studiums im Ausland? Und warum ist dies für den angestrebten Job von Bedeutung? Ist auch deine Abschlussarbeit relevant? Prima! Schildere kurz die Eckpunkte und Erkenntnisse, erspare dem Personaler aber eine langatmige Wiedergabe des kompletten Inhalts.
Auch deine persönlichen Stärken gehören ins Anschreiben. Vermeide aber nichtssagende Aufzählungen wie „flexibel, teamfähig und kommunikativ“, sondern belege deine Stärken, indem du sie in den Kontext deiner Studien- und Berufserfahrung stellst. Zum Beispiel: „Meine Teamfähigkeit konnte ich dem Studienprojekt XY unter Beweis stellen, an dem viele internationale Studierende beteiligt waren.“
Einen weiteren kurzen Abschnitt solltest du dem Unternehmen widmen. Warum bewirbst du dich hier? Welche Produkte, Technologien, Dienstleistungen oder Geschäftsbereiche beeindrucken dich besonders? Greife die aktuelle Entwicklungen oder Trends des Unternehmens auf, die du auf Social Media-Kanälen beobachtet hast. Zeige, dass du dich mit dem Unternehmen und seinen Zielen beschäftigt hast, statt auf abgedroschene Satzbausteine zurückzugreifen.
Natürlich musst du die einzelnen Aspekte nicht gesondert abarbeiten. Gelungener wird es, wenn du sie ineinanderfließen lässt. So wird die Sache rund. Achte auf kurze, aussagekräftige Sätze und vermeide zu lange Schachtelsätze ebenso wie alle Adjektive, die dein Bewerbungsschreiben unnötig aufblasen.
Der Lebenslauf
Dem Anschreiben fügst du deinen Lebenslauf hinzu. Wichtig ist eine übersichtliche Gestaltung. Der Personaler sollte ohne langes Suchen deine relevanten Kenntnisse und Erfahrungen finden. Zwingend in deinen Lebenslauf gehören:
Kontakt- und Geburtsdaten
Foto
Angaben zum Schulabschluss
Angaben zur akademischen Laufbahn inkl. Abschlussnoten, Titel der Abschlussarbeiten, Studienschwerpunkte und Auslandsaufenthalte
Angaben zu beruflichen Erfahrungen wie Praktika oder freiwilliges Engagement inkl. Dauer der Ausübung und kurzer Auflistung der Aufgaben
Zusatzqualifikationen wie IT- und Sprachkenntnisse sowie Führerschein
Hobbys (aber nur, wenn sie etwas über dich aussagen und z. B. eine Stärke von dir unterstreichen, „lesen“ wird hier keinen Personaler beeindrucken ;))
Personaler achten darauf, ob Fähigkeiten, die du bei vorherigen Praktika oder Jobs erworben hast, zum Stellenprofil passen. Nebenjobs, die keine Rolle für den von dir gewählten Karriereweg spielen, kannst du weglassen. Du hast dein erstes Studium geschmissen und bist ein Jahr um die Welt gereist? Oder hast du nach der Uni die Selbständigkeit gewagt und bist gescheitert? Lücken im Lebenslauf sind kein Problem, solange sie stimmig begründet werden. Biografien mit Ecken und Kanten beeindrucken Personaler oft mehr als aalglatte Lebensläufe.
Große Unternehmen nutzen zudem oft automatisierte Bewerbungsverfahren. Sortiert wird nach Schlagworten. Sorge dafür, dass deine spezifischen Fähigkeiten klar erfasst sind, sodass sie leicht zugeordnet werden können.
Zeugnisse und Zertifikate
Eine Bewerbung ist erst dann komplett, wenn du auch Zeugnisse und Zertifikate hinzugefügt hast. Allerdings musst du nicht alle, die jemals bekommen hast in der Bewerbung mitschicken. Dein Grundschul- oder Abizeugnis kannst du getrost weglassen.
Wichtig sind all jene Nachweise, die den zukünftigen Arbeitgeber interessieren könnten und die für den Job auch wirklich relevant sind. Darunter:
Das Zeugnis, das deine höchste Berufsqualifikation belegt, also zum Beispiel das Masterzeugnis.
Arbeitszeugnisse von relevanten Praktika, Werkstudententätigkeiten etc. Mehr als drei sind hier nicht nötig.
In manchen Berufszweigen sind auch Arbeitsproben gefragt (z. B. in der Kreativbranche).
Zertifikate über den Erwerb von Zusatzqualifikationen. Achte hier jedoch auf Aktualität und Relevanz.
Fazit
Personaler schauen den ganzen Tag Lebensläufe durch. Willst du mit deiner Bewerbung herausstechen, musst du einen Weg finden, professionell aufzutreten und gleichzeitig so viel von deiner Persönlichkeit einfließen zu lassen, dass du in Erinnerung bleibst. Gelingt dir das, hast du gute Chancen, eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhalten.