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10 Dinge, die du wissen solltest, bevor du Medizin studierst

10 Dinge, die du wissen solltest, bevor du Medizin studierst

Nicht ohne Grund zählt das Medizinstudium zu den anspruchsvollsten Studiengängen. Wer nicht mindestens einmal das Gefühl hat, mit all den Anforderungen überfordert zu sein, lügt. Dieses Gefühl ist jedoch ganz normal und mit ein paar Strategien meisterst du den Marathon deutlich leichter. Hier erfährst du, was auf dich zukommt und ob Medizin dann immer noch als die richtige Wahl für dich scheint.

1. Zulassungsvoraussetzungen für Medizin

Klassischerweise benötigen angehende Studenten der Humanmedizin das Abitur, also die Allgemeine Hochschulreife. Das Fachabitur oder die Fachhochschulreife allein genügen folglich nicht. Inzwischen gibt es unter bestimmten Voraussetzungen aber auch die Möglichkeit, ohne das Abitur zu studieren. Euer Notendurchschnitt sollte im guten 1er Bereich liegen. Anderenfalls müsst ihr unter Umständen viele Wartesemester in Kauf nehmen. Wer plant, in Baden-Württemberg zu studieren, muss zudem an einem Studienorientierungsverfahren (Orientierungstest, OT) teilnehmen. Eure Teilnahme müsst ihr aber erst nachweisen, wenn es mit der Zulassung bereits geklappt hat.

Medizinstudium ohne Abitur

Inzwischen ist es in nahezu allen Bundesländern möglich, auch ohne Abitur Medizin studieren zu können. Hierfür wird mindestens der Realschulabschluss in Kombination mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung benötigt. Wichtig dabei ist, dass diese Ausbildung einen engen Bezug zur Humanmedizin haben muss. Das trifft zum Beispiel auf gelernte Krankenpfleger, Rettungsassistenten oder Ergotherapeuten zu. Ihr solltet euch vorab immer individuell beraten lassen, ob eure jeweilige Qualifikation für ein Medizinstudium ohne Abitur genügt. Wenn ihr eine dieser Zulassungsvoraussetzungen erfüllt, könnt ihr euch über Hochschulstart.de für einen Studienplatz in Medizin bewerben.

2. Bewerbung bei Hochschulstart.de

Im Studienfach Medizin erfolgt die Vergabe in der Regel nur über das zugehörige Onlineportal hochschulstart.de. Eine Bewerbung an der Universität direkt ist nur in sehr selten Einzelfällen möglich, beispielsweise für Bewerber in ein höheres Fachsemester, nicht-EU-Bürger und nicht-Bildungsinländer.
 Die Bewerbung um ein Studienplatz in Medizin erfolgt online. Auf hochschulstart.de findet ihr den Punkt „Antrag Online“. Hier werden alle erforderlichen Angaben Schritt für Schritt abgefragt. Das Formular ist allerdings nur innerhalb der Bewerbungsfristen für ein Medizinstudium aktiviert.

Wichtig: Wenn ihr eure Angaben online abgeschickt habt, ist der Antrag noch nicht komplett. Ihr müsst am Ende ein Antragsformular ausdrucken und eigenhändig unterschreiben. Dieses schickt ihr dann zusammen mit einer beglaubigten Kopie eures Abiturzeugnisses an hochschulstart.de, 44128 Dortmund.

3. Wartezeitüberbrückung

Freiwilliges Soziales Jahr und Co.

Ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) dauert im Schnitt ein Jahr, kann jedoch auch nur 6 Monate oder bis zu 18 Monate betragen. Naheliegend ist natürlich ein FSJ im medizinischen Bereich, beispielsweise in einem Krankenhaus, einem Pflegeheim oder beim Rettungsdienst.

Berufsausbildung im medizinischen Bereich

Wer mehrere Wartesemester vor sich hat, sollte über eine Berufsausbildung nachdenken. Hierfür benötigt ihr regulär meist 3 Jahre. Mit dem Abitur ist es aber in vielen Fällen möglich, die Ausbildung auf 2 Jahre zu verkürzen.

4. Vorklinisches Studium

Das Studium der Humanmedizin umfasst eine Regelstudienzeit von 12 Semestern und 3 Monaten. Es beginnt immer mit dem sogenannten vorklinischen Teil, welcher sich über die ersten 4 Semester erstreckt. Inhalte und Ablauf sind an jeder Uni relativ identisch, da das Medizinstudium zu großen Teilen durch die Approbationsordnung für Ärzte einheitlich gestaltet ist.

5. Ältere Semester sind die besten Quellen

Je eher, desto besser! Such dir Kontakte aus älteren Semestern. Keiner weiß besser Bescheid, für welche Klausuren du wirklich büffeln musst, und welche Fächer vernachlässigt werden können. Oft werden Prüfungsprotokolle und Altklausuren über viele Jahrgänge hinweg gesammelt, weitergegeben oder in Foren geteilt. Sich schnell diese Informationen zu besorgen, macht es um einiges leichter, von Beginn an Prioritäten zu setzen.

6. Vorlesungen sind verzichtbar

Auch wenn es sich vielleicht nach einem ganz schön krassen Statement anhört, wird jedoch jeder Medi-Student spätestens ab dem zweiten Semester absolut zustimmen: Zur Vorlesung zu gehen, ist verschwendete Zeit! In 1,5 Stunden werden erstaunlich wenige Informationen gepackt, die einem tatsächlich durch die Prüfungen helfen. Die größte Anzahl an Dozenten zeigen oft Bilder, erzählen einen Schwank aus der Jugend, preisen ihre Forschung an, und klicken die Fakten viel zu schnell durch. Wenn du eh im Vorhinein noch nicht im Thema drin bist, wirst du aus den Vorlesungen kaum etwas mitnehmen.
In dieser Zeit hat man sich mit Selbststudium um einiges mehr gemerkt. Der einzige Grund zu Vorlesungen zu gehen ist, wenn sie ausnahmsweise wirklich gut sind, oder um seine Freunde zu treffen. Sich mehrere Stunden am Tag völlig übermüdet in Hörsälen berieseln zu lassen, ist ineffektiv.

7. Kurzlehrbücher vor Standardwerken

Fast nie findet man als Empfehlung von den Professoren Kurzlehrbücher, um sich auf die Klausuren vorzubereiten. Wenn man frisch aus der Schule kommt, traut man sich nicht, das zu hinterfragen. Schließlich ist man nicht gewohnt, dass man sich die Literatur zum Lernen selbst aussuchen kann.
Die Gründe dafür, das immer die dicken Wälzer an erster Stelle stehen, sind vielfältig: Oft sind die Dozenten oder Kollegen von Ihnen Mitautoren, sie wollen den Standard für die Lehre hoch ansetzten, oder sich schlichtweg absichern, dass auch wirklich alles abgedeckt ist.
Leider ist das oft fernab von der Realität. Selbst wenn man die Vorlesungszeit durch Selbststudium ersetzt, schafft man es kaum, die dicken Standardwerke bis zur Klausur durchzuwälzen oder gar zu wiederholen, und kommt im schlimmsten Fall unter Zeitnot oder muss Stoffgebiete weglassen. Deshalb ist es sinnvoll, sich auf Kurzlehrbücher und Skripte zu stützen, solange von den älteren Semestern nichts anderes bekannt ist. Apps können ebenfalls beim Lernen helfen und dich auch unterwegs an mit deinem Lernplan vorankommen lassen. Erst müssen die wichtigsten Fakten und die Struktur sitzen. 

8. Kreuzen, kreuzen, kreuzen – nicht nur fürs Physikum

Den Gegenstandskatalog hoch und runter zu kreuzen, ist nicht nur fürs Physikum sinnvoll. Dabei ist es nicht mehr notwendig, sich die teuren Bücher der schwarzen Reihe zu kaufen. Viele Unis bieten mittlerweile einen Zugang zu Kreuzprogrammen an. Durch Kreuzen lernen du nämlich irgendwann, den Fragestil zu durchschauen, und hast eine gute Methode, dich selbst und dein Vorankommen zu überprüfen.

9. Ein Lernplan beruhigt die Nerven

Entwickle von Beginn an einen guten Lernplan, mit Puffertagen und effektiver Zeiteinteilung. Teile den Stoff auf die jeweils verbleibende Zeit zur nächsten Klausur etc. strukturiert auf und setze so früh wie möglich Prioritäten, bespielsweise die am häufigstem gefragten Themen kurz vor der Klausur zu lesen, und weniger schwere Themen auf den Abend zu verteilen. Auch YouTube-Videos sind eine gute Abwechslung zum stupiden lesen und auswendig lernen und sind ein guter Einstieg in ein neues Themengebiet.

10. Körperlicher Ausgleich

Es gibt gleich mehrere Gründe, sich einen körperlichen Ausgleich für das Studium zu schaffen. Es baut Stress ab, schläfst besser und die Laune hebt sich. Denn du wirst definitiv irgendwann an den Punkt kommen, deine Entscheidung für das Studium zu hinterfragen. Dann ist es essenziell neben dem Studium etwas zu haben, dass dir gesunde Entspannung und Ablenkung bringt.

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